Montag 11.12.23, 14:07 Uhr

Geflüchtete Willkommen! 1


Die Bezirksregierung Arnsberg plant, im April 2024 eine Zentrale Unterbringungseinrichtung für 300 Menschen im ehemaligen Seniorenheim an der Grabelohstraße in Langendreer zu eröffnen. Um das zu verhindern, verbreiten radikalisierte Anwohner*innen und die AfD, in der Bezirksvertretung Bochum Ost auch die CDU, falsche Informationen und hetzen gegen Geflüchtete. Das Netzwerk Flüchtlinge Langendreer hat an den Ständen auf dem Weihnachtsmarkt und im Geschäften in Langendreer ein Flugblatt ausgelegt, um dieser Hetze entgegenzutreten und die in Langendreer seit 2015 bestehende Willkommenskultur wieder aufleben zu lassen. Hier der Inhalt des Flugblatts:» Menschen, die aus anderen Ländern Zuflucht bei uns suchen, sind keine Belastung, sondern Chance und Verpflichtung. Sie sollten behandelt werden, wie wir alle als Menschen behandelt werden wollen: Mit Respekt und Aufmerksamkeit.

Etwa 50 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht  vor  Terror  und  Krieg, Verfolgung, Verlust der Lebensgrundlagen und Hunger. Sie erleben und erleiden Grauenvolles. Auf der Suche nach einem Ort, an dem sie Schutz und Hilfe erfahren, kommt ein kleiner Teil dieser Menschen auch zu uns nach Deutschland. Ihnen diese  Hilfe  und  diesen  Schutz zu gewähren, ist  ganz einfach eine Frage unserer Menschlichkeit.

Egal,  aus  welcher  Kultur  die  Flüchtlinge kommen,  welchen  Glauben  sie  haben  und welche Sprache sie sprechen: Sie sind Menschen, die die gleichen Gefühle haben wie wir, Menschen mit dem gleichen Recht auf  Leben  und  mit gleicher Würde.

Willkommenskultur soll in Langendreer keine Phrase sein, sondern gelebtes Miteinander. Sehr viele Helfende möchten oder können sich nur kurzfristig punktuell engagieren, ohne einer großen Institution anzugehören. Ihnen bieten wir vom Netzwerk Flüchtlinge Langendreer die Möglichkeit zusammenzuarbeiten, sich zu engagieren und zu vernetzen.

Zur Unterkunft an der Grabelohstraße:

Voraussichtlich im April 2024 soll im ehemaligen Seniorenheim an der Grabelohstraße eine Unterkunft der Bezirksregierung eröffnet werden. Dort werden bis zu 300 Geflüchtete bis zur Entscheidung über ihren Asylantrag und der Zuweisung zu einer Kommune untergebracht.

Standort und Gebäude bieten alle Voraussetzungen, um die Geflüchteten während dieser Zeit gut in Langendreer zu integrieren. Allerdings verbreiten zur Zeit leider Rechtspopulisten in Langendreer falsche Informationen, um Ängste vor Geflüchteten zu schüren und Vorurteile zu verbreiten. Nachdem das ehemalige Altenheim schon länger leer steht, entdecken sie nun plötzlich ihr Herz für Senior*innen. Diese leben längst woanders, viele von ihnen in dem neuen städtischen Seniorenheim an der Dördelstraße.  Der private Eigentümer des Gebäudes an der Grabelohstraße hat sich nun entschieden, dieses Gebäude der Bezirksregierung zu vermieten.

Auch wir von Netzwerk Flüchtlinge haben Kritik an der Unterbringung von Geflüchteten in Zentralen Unterbringungseinrichtungen des Landes. Schutzsuchende, die in Landesunterkünften zu wohnen verpflichtet sind, haben mangelnden Zugang zu Arbeit und Bildung. Das erschwert das Ankommen und die Integration in die neue Umgebung. Deshalb sind wir für eine möglichst zügige dezentrale Unterbringung. Unabhängig davon werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass alle  Geflüchteten in Langendreer willkommen sind, ganz gleich, wo sie untergebracht sind.

Das Netzwerk Flüchtlinge Langendreer hat sich im Juni 2015 als offener Zusammenschluss von Menschen gegründet, die dazu beitragen wollen, dass Geflüchtete in Langendreer willkommen sind. Viele Menschen organisieren hier Unterstützung und Aktivitäten für und mit Geflüchteten, z.B. Sprachcafés, Begegnungscafés und Deutschkurse, viele Gruppen, Vereine und Institutionen und kirchliche Einrichtungen machen mit. Wir sind vielen neuen Menschen begegnet, und haben ganz überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Auch 2024 werden wir das Ankommen neuer Nachbar*innen in der neuen Unterkunft mit ähnlichen Aktivitäten vor Ort begleiten. Die Koordination untereinander erfolgt u.a. über regelmäßigen Treffen sowie über eine Mailingliste.«

Kontakt: netzwerk-langendreer@posteo.de


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