Am Donnerstag, 30. November, beteiligen sich die tarifbeschäftigten Mitglieder der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bochum am Warnstreik in Dortmund. Unter dem Motto „Profis brauchen mehr“ ruft die Bildungsgewerkschaft ihre tarifbeschäftigten Mitglieder im Wirkungsbereich des TV-L (Tarifvertrag der Länder) sowie studentische Beschäftigte zu Warnstreiks auf. In einer Pressemitteilung der GEW dazu:
»„Wir setzen uns jeden Tag für Bildungschancen junger Menschen ein – und das ist der Dank? So nicht!“, sagt Doris Stiller, Mitglied im Leitungsteam der GEW Bochum. „Die Herausforderungen werden immer größer, die Bedingungen schlechter und dazu frisst die Inflation unsere Gehälter auf – wir wollen nicht mehr als uns zusteht: Finanzielle Entlastung und echte Anerkennung! “
Die Stimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern ist kämpferisch. „Gemeinsam anzureisen, auf die Straße zu gehen – das stärkt uns allen den Rücken. Und es gibt Rückenwind für die kommenden Verhandlungen. Mir macht das Mut, zu sehen: Für viele ist gute Bildung wirklich wichtig, auch abseits von Sonntagsreden. Dafür braucht es gute Arbeitsbedingungen und dafür kämpfen wir“, sagt Stiller. „Wir haben Lehrkräftemangel, suchen dringend nach Fachkräften für die Bildung. Das ist alles offensichtlich. Offensichtlich ist auch: Wer Fachkräfte will, muss sie anständig bezahlen und eine Perspektive bieten!“ Die Gewerkschafterin ergänzt: „Wir müssen dafür sorgen, dass sich mehr Menschen für den öffentlichen Dienst entscheiden und wir müssen Abgänge aus dem Berufsfeld vermeiden. Wer hier jetzt spart, gefährdet die Zukunfts- und die Bildungschancen unserer Kinder.“
Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt und mindestens 500 EUR. „Die Forderung sind notwendig, weil die Lebenshaltungskosten so stark gestiegen sind. Und sie sind sinnvoll, weil der Öffentliche Dienst attraktiv sein muss. Der Abschluss im Bereich des TVÖD hat es vorgemacht. Auch die Länderbeschäftigten warten nun auf die Entlastung“, betont Doris Stiller. Ebenso kämpfe die Gewerkschaft für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TV Stud), um die Arbeitsbedingungen hier endlich zu verbessern. Zudem fordert die GEW NRW eine tarifliche Regelung einer Mindest-Dauerstellen-Quote an den Hochschulen, um die Befristungsmisere in der Wissenschaft einzudämmen. Und nicht zuletzt erwartet die Gewerkschaft eine Weiterentwicklung der tariflichen Eingruppierung und Entgeltverordnung für Lehrkräfte (TV EntGO-L).«