Das endstation.kino geht ab Donnerstag, den 22.06. bis zum 02.08. in eine Sommerpause. Bevor das Kino die Betriebsferien endgültig beginnt, findet am Freitag, den 23.06. um 19.00 Uhr noch ein Kurzfilmabend im Rahmen des Bochumer CSD statt. Dazu die Ankündigung des Kinos: »Queere Lebensweisen bringen schon immer Fragen des Überlebens mit sich. So vielfältig wie die Bedrohungen mit denen Menschen konfrontiert sind, die sich abseits geschlechtlicher und sexueller Normierungen bewegen, so vielfältig sind ihre Wege damit umzugehen. Dieser Abend versammelt drei Filme, die das Thema des Überlebens ästhetisch und inhaltlich aus verschiedenen Perspektiven in den Blick nehmen. Im Anschluss an die Filme gibt es ein Gespräch mit Humad Nisar, einem der Regisseur_innen.
Zu den Filmen:
Kate Blamires Flare (2023) dokumentiert Leben und Begehren in kritischer Auseinandersetzung mit klinischen Institutionen und der Binarität von Krank und Gesundheit. Zwischen Krankenhaus, Zuhause und Naturaufnahmen sucht und findet Blamire Bilder für das Überleben in einem Körper, der aufflammt, für einen poetischen Protest gegen Festschreibungen und Pathologien, der auch darin besteht, neue und eigene Wege zu finden, am Leben festzuhalten.
27 Minuten.
Humad Nisars Home Sweet Home (2022) ist das Ergebnis eines auto-ethnographischen Forschungsprozesses und macht die Stimmen queerer Pakistanis hörbar, fragt sie nach ihrem Verhältnis zum Begriff der Heimat/des Zuhauses. Jenseits von westlichen Stereotypen spielt der Film in einer non-linearen Narration visuell mit Sichtbarmachung und Anonymisierung. Home Sweet Home gibt einen Eindruck von der Vielfalt und Komplexität queerer Leben, vom Begehren nach Zugehörigkeit, geheimen und öffentlichen Beziehungen, als verschiedene Weisen in einer mitunter queerfeindlichen Umwelt zu bestehen.
41 Minuten.
Überlebenden Manifest – Die Kunst der Wahlfamilie (2022) von Dan Dansen erzählt nicht nur vom Überleben, sondern Trauma-Überlebende ergreifen selbst das Wort. In einem asynchronen Chor spekulieren sie, ausgehend von der Erfahrung ihrer Verletzung auf Möglichkeiten zur Heilung und utopische Weisen des Zusammenlebens, das Potential queerer Liebe gegen die Erfahrung von Gewalt. Dansen findet treibende Bilder von Bewegung, in scharfen Kontrasten und Überblendungen wird Bekanntes verfremdet, entsteht eine düstere Atmosphäre, die jedoch in stetiger Veränderung begriffen ist – vielleicht schon in Richtung einer anderen Form der Koexistenz, auf welche die Überlebenden drängen?«