Freitag 26.05.23, 05:00 Uhr

Warnstreik im Einzelhandel


Am heutigen Freitag ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten aus fünf Betrieben des Einzelhandels im Mittleren Ruhrgebiet zum Warnstreik auf: »In der vergangenen Woche hatten bereits landesweit 5.000 Einzelhandelsbeschäftigte die Arbeit niedergelegt. Aufgerufen sind die Beschäftigten der Kaufland Märkte Bochum Wattenscheid (Ottostraße), Herten, Marl – Hüls und Bottrop, sowie der Marktkauf in Gelsenkirchen. „So lange die Arbeitgeber den Beschäftigten Reallohnsenkungen anbieten, müssen sie weiterhin mit Arbeitskampfmaßnahmen rechnen,“ erklärt der zuständige Gewerkschaftssekretär Michael Sievers.

„Die Berichte aus den Betrieben zeigen, dass die Unsicherheit auf Arbeitgeberseite durch unsere Streikstrategie hoch ist. Sie können schlecht einschätzen, wann welcher Betrieb zum Arbeitskampf aufgerufen wird. Die Arbeitgeber haben es in der Hand mit einem wertschätzenden Angebot den Tarifkonflikt zu beenden.“
Das Arbeitgeberangebot in der zweiten Verhandlungsrunde (22.05.2023) sieht eine Erhöhung der Entgelte in drei Schritten vor: 3 Prozent zum Abschlussmonat mindestens 13 Euro Stundenentgelt, 2 Prozent zum Mai 2024 sowie 2,5 Prozent zum Februar 2025. Darüber hinaus soll es eine Inflationsausgleichsprämie von 750 Euro zum Abschlussmonat in 2023 und weitere 250 Euro 12 Monate später geben (Teilzeitbeschäftigte anteilig). Auszubildende sollen eine Inflationsausgleichsprämie zu den gleichen Zeitpunkten von 250 Euro und 100 Euro erhalten. Diese kann angerechnet werden, wenn ein Arbeitgeber in Vorleistung gegangen ist. Die Arbeitgeber fordern eine Notfallklausel für Arbeitgeber mit wirtschaftlicher Notlage. Die Forderung nach einer gemeinsamen Beantragung der AVE (Allgemeinverbindlichkeit) lehnen die Arbeitgeber ab.

ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge und ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.«