Donnerstag 06.04.23, 21:48 Uhr

Diskussionsabend zum Bochumer Radverkehrskonzept 2


Die Radwende Bochum lädt am Mittwoch, 19. April, um 19 Uhr zu einem Diskussionsabend mit Nikolas Lange (Stadtgestalter), Raphael Dittert (Grüne) und N. N. (Radwende) in die KoFabrik (Stühmeyerstr. 33) ein. Es moderiert Sigrid Graumann (Rektorin Evangelische Hochschule Bochum).

Die Radwende schreibt: Nach vielen Jahren Planungen soll im Mai das neue Radverkehrskonzept (RVK) für Bochum im Rat beschlossen werden. Das Konzept soll die nächsten Jahre Radumbau konzeptionieren. Erstmals liegt nun für alle Straßenabschnitte mit Radinfrastruktur ein Kataster mit Mängeln vor. Das RVK hat Vorschläge erstellt, wo in den nächsten Jahren Radwege entstehen können.

Allerdings gibt es auch Kritik an Lücken und Schwächen im Konzept. So haben die Verkehrsverbände VCD, ADFC und Radwende in einer Stellungnahme Verbesserungen eingefordert. Das Radverkehrskonzept bleibt so unkonkret in den zeitlichen Vorgaben. Weder ist klar, wann die festgestellten 147 km erhebliche Mängel beseitigt werden, noch wann die Radialen und Hauptstraßen Radwege erhalten. Zudem gibt es weitere Kritiken u.a. an der unbegründeten Senkung des Radverkehrsanteilziels von 25% im Jahr 2030 auf 15% sowie Lücken bei der Erfassung des Straßennetzes.

Wie diese Verbesserungen Eingang ins Radverkehrskonzept erhalten können, soll im Rahmen der Veranstaltung am 19. April diskutiert werden.


2 Gedanken zu “Diskussionsabend zum Bochumer Radverkehrskonzept

  • Müller

    Die Polizei sollte auch mal die ganzen Gehweg Radfahrer kontrollieren.
    Sie fahren zum Größenteil mit Karacho über den Gehweg .
    Das Mann/Frau zu Seite springen muss.

  • Bochum ist nicht Kopenhagen

    Vor allem sollte die Polizei oder das Ordnungsamt auch die vielen Autos kontrollieren, die wiederrechtlich auf den Fahrradwegen parken. Das es auch unter Rad fahrenden Menschen gibt, die sich nicht an Regeln halten oder sogar rücksichtlos fahren will ich nicht abstreiten. Dafür aber alle Radfahrer*innen zu beschuldigen ist ein weitverbreitetes Narrativ, das einfach so nicht stimmt!
    Auch Autofahrer*innen behindern Fußgänger*innen. Diesen parken nämlich auch ganz gern wiederrechtlich auf Gehwegen, und manchmal so, dass Menschen mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rolator kaum mehr vorbei kommt. Da Autos ja im Moment immer länger und breiter werden (SUVs), ist das immer öfter der Fall.
    Fahrradfahrer*innen fahren oft aber einfach auf dem Gehweg weil Ihnen der Verkehr auf der Straße einfach Angst macht. Viele Radwege in Bochum sind kombinierten Rad/Gehwege. Diese sind meist schmal und lassen viel zu wenig Platz für Fahrradfahrende und Fußgänger*innen. Beispiel Königsalle, Wittener Str, Dorstener Str. Viele alte Radwege entsprechen einfach nicht mehr den neuen vorgeschrieben Breiten und sind deshalb keine ausgewiesenen Radwege mehr. Da hat die Stadt dann oft zum Fußgänger*innenschild ein sehr verwirrendes Zusatzschild „Radfahrende Frei“ angebracht. Dass bedeutet, dass hier eigentlich ein Gehweg ist und Fahrradfahrend, wenn sie auf dem Gehweg fahren wollen, besonders Rücksicht auf Fussgänger*innen nehmen sollen. Da dieser alte Radweg aber nicht benutzungspflichtig ist können Radfahrer*innen auf der Straße fahren. Aber das führt immer zu dem Missverständnis, das Fahrradfahrende und Autofahrende denken, das wäre ein ganz normaler Radweg.
    Auf Gehwegen mit diesem Schild müssten Radfahrende eigentlich Schritt (6km) fahren um keine Fußgänger*innen zu gefährden. Autofahrende wiederum denken alle Radfahrer*innen müssen auf den alten zu schmalen nicht mehr vorhandenen Radweg fahren. Das führt zu den gefährlichen Fehlern, dass Autofahrer*innen Radfahrer*innen die völlig korrekt auf der Straße fahren, anhupen und nötigen, doch den vermeintlichen Radweg zu benutzen und Radfahrende auf dem vermeintlichen Radweg nicht genug Rücksicht auf die Fußgänger*innen nehmen. Deshalb müssen diese Schilder weg oder durch ein klareres, besseres Schild ersetzt werden, das den Sachverhalt für alle (Autofahrer*innen und Fahrradfahrer*inne) klarer macht. Es ist die Frage ob es dafür eine mögliche Lösung gibt. Sie verunsichern alle Menschen. In Bochum hat man es sich mit diesen Schildern leicht gemacht, ehemalige, nicht mehr benutzungspflichtige Radwege, damit zu markieren und sich damit den Umbau und Neubau von sicheren, breiten Fahrradwegen gespart. Radwege gehören eigentlich immer da, wo es geht, getrennt von Gehwegen mit ausreichender breite und gut erkennbar markiert, auf die Fahrbahn. So wie auf der Oskar Hoffmann Str. oder der Bessemer Str. Das sind zwei der wenigen richtigen Fahrradwege in Bochum.
    Am besten wäre es die 4 spurigen „Stadtautobahnen“ auf eine Spur zu verringern und die zweite freiwerdende Spur Radfahrenden und Bussen zu überlassen. Dann ist auch wieder ausreichend Platz auf dem Gehweg. Und wenn die Radwege dann endlich sicher sind, denken viele bisher autofahrende Menschen darüber nach, anstatt mit dem Auto mit dem Fahrrad oder dem Bus/ÖPNV in die Innenstadt zu fahren. Das ist der Effekt, den ein sicherer, lückenloser und klarer Ausbau des Fahrradwegenetzes in Bochum hätte. Dass so etwas möglich ist kann man in vielen Städten bei unserer europäischen Nachbarn in den Niederlanden und Dänemark gut sehen.
    Wie schrieben noch die Bochumer Grünen vollmundig vor der Kommunalwahl: „Bochum soll das neue Kopenhagen werden.“ Davon ist leider 2,5 Jahre nach der Kommunalwahl nichts zu sehen. Ganz im Gegenteil! Die Rot/Grüne Regierungskoalition hat vor kurzem ihre Ziele für den Radverkehrsanteil heruntergestuft. Statt 25% wie Ursprünglich beschlossen, nun nur noch 15% bis 2030. Ein absolutes Armutszeugnis für Bochum! Denn fahrradfreundliche Städte sind zugleich auch fußgängerfreundliche und somit lebenswertere Städte, als die heutigen autogerechten Städte mit ihren Blechlawinen.

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