Donnerstag 09.03.23, 21:51 Uhr

Feministischer Kampftag 2023


„Bereits das fünfte Jahr in Folge gehen wir anlässlich des 8. März mit tausenden Menschen auf die Straße, um uns gegen patriarchale Unterdrückung und sexualisierte Gewalt stark zu machen. Der feministische Kampftag ist zu einem festen Bestandteil des linksaktivistischen Jahreskalenders in Bochum geworden. Dass dieser Tag so sehr an Bedeutung gewonnen hat, ist gewiss unser aller Erfolg. Doch es wäre fatal sich auf diesem Erfolg auszuruhen, denn unzählige globale und lokale Krisen lassen uns täglich an die Notwendigkeit unserer Kämpfe erinnern“, machten die Organisatorinnen der Demonstration am Abend vor dem internationalen Frauentag deutlich.

Die Seebrücke blickte auf die letzten Jahre zurück und resümierte: »Im Grunde könnten wir unseren ersten Redebeitrag immer wieder wiederholen, denn nichts, aber auch gar nichts hat sich verbessert – im Gegenteil. Das Motto der diesjährigen Feministischen Aktionswochen lautet „unruhig bleiben“. So wollen auch wir unruhig bleiben, bis die eigentlich universell gültigen Menschenrechte auch für alle Menschen gelten, bis die EU für sichere Fluchtwege sorgt, bis die Kriminalisierung von Seenotretter*innen aufhört und bis die gewalttätigen und unerträglichen Zustände an den EU-Außengrenzen und in den menschenverachtenden Lagern wie z.B. auf Lesbos, im Bosnischen Lipa oder in Libyen endlich ein Ende haben.« Die Rede im Wortlaut.

Das Offene Antifa Café erinnerte an die weltweiten Kämpfe: »Schauen wir in den Iran, wo FLINTA seit der islamischen Revolution seit mehr als vier Jahrzehnten für ihre verlorenen Rechte kämpfen und dabei – von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt – täglich ihr Leben riskieren. Erst nach dem gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini hat die Welt für einen kurzen Moment hingesehen, und das ist wichtig, denn unsere Aufmerksamkeit rettet Menschenleben.«
»Doch lasst uns nicht nur auf andere zeigen – Abtreibung ist in Deutschland noch immer eine Straftat und nur unter besonderen Indikationen bis zur 12. Woche straffrei… Reaktionäre Kräfte und christliche Fundamentalist*innen haben dafür gesorgt, dass es in manchen Regionen Deutschlands nahezu unmöglich ist, eine Klinik für eine Abtreibung zu finden.« Die Rede in Wortlaut.