Sonntag 19.02.23, 09:55 Uhr

Feministische Aktionswochen 2023 9


Die Ankündigung der diesjährigen Feministischen Aktionswochen: »Mit der Gründung der ehemaligen Initiative zum Frauenkampftag Bochum (heute: „Furore Bochum. Ein feministisches Kollektiv“) im Herbst 2018 wurde der Grundbaustein für die Feministischen Aktionswochen in Bochum gelegt. Rund um den 8. März 2019, dem internationalen feministischen Kampftag, stellte die Initiative erstmals ein breites Programm auf die Beine, das vielfältige Veranstaltungen zum Themenbereich Feminismus beinhaltete.

Seitdem finden die Feministischen Aktionswochen jährlich rund um den 8. März statt und werden mittlerweile von einem großen Bündnis verschiedener lokaler Gruppen, Initiativen und Zusammenschlüssen getragen und gestaltet.

Das Herzstück der Aktionswochen ist jedes Jahr die Demonstration zum internationalen feministischen Kampftag durch die Bochumer Innenstadt. Das darauf folgende Veranstaltungsprogramm bestand bereits in der Vergangenheit aus verschiedensten Formaten: diverse Vorträge und Workshops stehen jedes Jahr wieder mit im Programm, doch auch (Theater-)Perfomances, Ausstellungen, Lesungen und Partys waren bereits Teil der Aktionswochen. Mit den feministischen Aktionswochen sollen jedes Jahr aufs Neue feministische Themen raus aus der Nische und rein in die breite Gesellschaft getragen werden. Dabei sollen die Veranstaltungen sowohl Menschen ansprechen, die sich erstmalig mit Feminismus befassen, als auch jene, die bereits über Wissen verfügen. Feministische Themen sollen sichtbar gemacht werden und Interessierten soll eine barrierearme Möglichkeit gegeben werden, sich mit diesen auf verschiedensten Wegen auseinanderzusetzen.«

Der Aufruf zum feministischen Kampftag 2023: Unruhig bleiben


9 Gedanken zu “Feministische Aktionswochen 2023

  • Remember Emma Goldman

    Patriarchale Aktionswochen

    Ein feministische Kampfwoche/Kampftag der vom Staat gefördert wird (einfach hier runter scrollen: https://femwochenbo.wordpress.com/) kann nur von einem Feminismus ausgehen der das Patriarchat verteidigt.
    Ist auf den gedruckten Flyern noch absurder: Da steht was von Solidarität mit Lützerath und dann darunter das Logo eines NRW-Ministeriums. Übrigens der gleiche Staat der FLINTA-Personen, uns, in vielfacherweise ermordet (z.B. durch Abschiebungen, im Mittelmeer, etc.)

    • Asterisco

      Es ist komplett absurd, Fördergelder aufgrund einer fundamentaloppositionellen Dogmen einfach liegen zu lassen und sie von regressiven Kräften abgreifen zu lassen.

      Diese Abseits-von-allem-Einstellung bringt weder progressive Inhalte dort hin, wo sie am dringendsten gehört werden müssen, noch ist sie irgendwie widerständisch wertvoll.

      Wenn dann noch ohne irgendeine Ahnung von Strukturen oder Materie behauptet wird, dass die Feministischen Aktionswochen irgendwie das Patriarchat stützen oder repräsentieren, ist eigentlich alles gesagt: Hauptsache dagegen. Das ist keine politische Praxis mit Nutzen, sondern höchstens Punkrock.

      • Cris

        Feminismus heißt heute „feministische Außenpolitik“ – also Waffen bis zum „Siegfrieden“ liefern, Nationalismus unterstützen (Solidarität mit „der Ukraine“ statt Solidarität mit den Menschen, die zerbombt werden und den Genossen und Brüdern, die als Kanonenfutter verheizt werden und das Land nicht verlassen dürfen – also nicht die Wahl haben, ob SIE diesen Krieg führen wollen), Kriegs-Bereitschaft bis zum Atomkrieg zeigen (nicht „kriegsmüde“ werden, wie die feministische Außenministerin sagt und nicht auf Putins Propaganda reinfallen – in Wirklichkeit hat Russland gar keine Atomwaffen), der 100-Milliarden-Euro- Militarisierung sowie geistiger Mobilmachung einfach mal zustimmen, bei der die These „Waffen retten Menschleben“ unhinterfragbar gilt usw.usw.

        Wer dagegen einen Friedhof im Mittelmeer (und sonstigen Fluchtrouten) erkennt, Entwürdigung Geflüchteter in Europas Lagern, eine unglaubliche Brutalität von Abschiebungen oder ein Schweigen der „feministischen“ Außenpolitik zum Krieg des Nato-Partner Türkei in Nordsyrien und Irak oder im mit deutschen Waffen geführten Krieg gegen Jemen erkennt oder leere Versprechungen bezüglich der Visa-Vergabe für Erdbebenopfer und so weiter und so weiter – wer gar auf die Idee kommt, dass die ewige Wiederkehr des Krieges etwas mit Kapitalismus zu tun haben könnte und nicht einfach an den Kampf der Guten gegen das Böse glaubt

        – hat wohl noch nicht verstanden, wie unglaublich progressiv es ist, mit Mitteln der Regierung(en) einen „feministischen Kampftag“ zu organisieren und mit Vorträgen, Workshops und Performance-Theater das Patriachart zu stürzen.

        Und wen kümmert bitte Lützerath? – das bisschen Staatsgewalt, das bisschen Klimakatastrophe.

        Nicht einfach dagegen sein, sich keine Fragen stellen, sich von nichts einen Begriff machen – und schon mal gar kein Punkrock hier – einfach mal konstruktiv mitmachen bei der menschenrechtsorientierten, regelbasierten Werteordnung!

        • Redaktion

          Wir möchten diesen Kommentar zum Anlass nehmen, noch einmal ausdrücklich auf unsere Grundsätze hinzuweisen
          „Wir wollen nicht, dass auf unseren Seiten Menschen herabgesetzt und persönlich diffamiert werden und werden rassistischen, sexistischen und sonstigen menschenverachtenden Inhalten keinen Raum geben. Wir treten dafür ein, dass Auseinandersetzungen innerhalb unserer alternativen und linken Szene respektvoll geführt werden.“
          Nur 2 Sätze zum Inhalt: Es ist ja wohl von kaum zu überbietender Naivität, ein Prädikat ernst zu nehmen, das die Herrschenden sich umhängen. Dass die „christlichen“ Parteien wenig christlich, die „Sozial“demokraten wenig sozial und die „Grünen“ immer weniger ökologisch sind, dürfte sich ja herumgesprochen haben. Es bedarf also wirklich keiner tiefgehenden Analyse, um herauszufinden, dass die „feministische“ Außenpolitik der Regierung mit Feminismus nichts zu tun hat. Wir nehmen an, dass das dem Schreiber des Kommentars auch klar ist und dass es ihm darum geht, den Feminismus zu diffamieren.
          Im Übrigen halten wir es nicht für einen Zufall, dass es gerade dann, wenn es um feministische Aktionen geht, besonders aggressive und respektlose Reaktionen gibt.

          • Cris

            Wie bitte?

            Mein Kommentar richtet sich einerseits gegen eine bellizistische Politik, die das Anliegen des Feminismus missbraucht und andererseits gegen den Ordnungsruf von Asterisco, den ich ziemlich meinerseits ziemlich respektlos und autoritär finde (und das nicht zum ersten Mal hier wahrnehme).

            Nichts liegt mir ferner, als Feminismus zu diffamieren.
            Allerdings sollte man ihn ernst meinen und nicht mit der Behauptung von „feministischer Außenpolitik“ entleeren und ihn ins Absurde führen.

            Aber ist gut: ich bin auch müde, hier meine Meinung zu sagen und ich finde es unglaublich, wie ihr euch anmasst, Texthermeneutik zu betreiben, wenn euch Meinungen nicht passen. So geht Auseinandersetzung sicherlich nicht.

          • Remember Lucy Parsons

            Liebe Redaktion, ist der Staat denn euerer Meinung nach eine patriarchale Institution? Und Feminist*innen sollten in ablehnen?

      • Remember Louise Michel

        Ja, dann erkläre doch mal historischen und gesellschaftlichen Zusammenhang zwischen Staat und Patriarchat. Oder schicke ne Quelle dazu?

        Aber Linksliberale und Macht-/Herrschaftsanalysen…

        Falls du doch mal was lesen willst:
        https://theanarchistlibrary.org/library/peter-gelderloos-worshipping-power

        PS: Wer von fortschrittlich (progressiv) und rückschrittlich (regressiv) redet, sollte vieleicht auch mal ganz schnell das eigene lineare, koloniale Verständnis von Gesellschaftsentwicklungen los werden.

      • Wir wollen Freizeit ohne Kontrollen !

        „“Fördergelder … einfach liegen zu lassen““
        Geht es möglicherweise um die eigene Versorgung ?
        Im Hochschulbereich ist die gleiche Versorgungsmentalität anzutreffen, ein bisschen progressive feministische Politik, ein paar Krümmel auch für LGBTI-Politik. Wichtig ist das im Verlauf auch ein paar lausig bezahlte Stellen im Hochschulapparatschik rausspringen.Der neoliberale Kapitalismus versucht immer jede Opposition zu infiltrieren und aufzusaugen, wie ein Schwamm, ein Bulb.
        Ebenso die Initiative in der Oval-Office-Bar im Staattheater, staatlich geförderte feministsche Politik, dann verliert auch niemand die Kontrolle darüber und die Stadt weiß wo die sind. Die lungern dann nicht in der Stadt an öffentlichen Plätzen herum.

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