Donnerstag 16.02.23, 19:28 Uhr

Gedenkort Zeche Gibraltar


Im letzten Jahr hatte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) bei der Stadt Bochum angeregt, die alte Gedenktafel am Gebäude der Zeche Gibraltar umzuhängen und eine neue Stele zu errichten. (Siehe: Meldung vom 13. März 2022). Das ist inzwischen geschehen und sie hängt nun gut sichtbar an der Seeseite des Gebäudes. Siehe: Gedenktafel Gibraltar wieder sichtbar. Zwischenzeitlich hat die Bezirksvertretung Bochum-Süd im September 2022 die Errichtung einer Stele auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Gibraltar beschlossen, die an die Geschichte dieses Ortes als Folterort der SA aufmerksam machen soll.

Diese Stele ist vom Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte mit Beteiligung des VVN-BdA-Vorsitzenden Günter Gleising entworfen und vom Technischen Betrieb der Stadt Bochum Anfang des Jahres aufgestellt worden. Bei einem Ortstermin am Kemnader See hat Stadtarchivleiter Dr. Kai Rawe die Stele nun der Bezirksvertretung, einem Vertreter der VVN-BdA und der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr mbH, die Eigentümerin der ehemaligen Zechengebäude ist, vorgestellt.

Das Gelände der ehemaligen Zeche Gibraltar wurde seit dem Frühjahr 1933 von der SA genutzt, um ca. 250 politische Gegner, insbesondere Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschafter rechtswidrig gefangen zu nehmen, hierher zu verschleppen, zu foltern und zur Zwangsarbeit zu zwingen. Noch bevor in Deutschland Konzentrationslager offiziell eingerichtet wurden, war die ehemalige Zeche Gibraltar zu einem solchen Konzentrationslager geworden. Seit 1983 erinnert eine auf Initiative des ehemaligen Gibraltar-Häftlings Emil Schewenerdel errichtete Gedenktafel an das hier verübte Unrecht und das erlittene Leid. Diese Gedenktafel wird nun durch die neu errichtete Stele um weitergehende, sachliche Informationen zur Geschichte der Zeche als Folterort der SA ergänzt.

(v.l.) Peter Borgmann (stellv. Bezirksbürgermeister), Gaby Korn (BV Bochum-Süd), Dirk Clemens (Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr), Michael Niggemann (VVN-BDA), Thomas Krahforst (Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr), Helmut Breitkopf (Bezirksbürgermeister), Dr. Kai Rawe (Leiter des Stadtarchivs), Gerold Stäblein (BV Bochum-Süd), Volker Hauser (stellv. Bezirksbürgermeister), Clara Padberg, (BV Bochum-Süd). +++ Foto: Lutz Leitmann/Stadt Bochum