Dienstag 08.11.22, 11:50 Uhr
Das Fritz-Bauer-Forum lädt ein zu einer

Erprobung der digitalen Ausstellung 1


Am 21. November veranstaltet das Fritz-Bauer-Forum eine Projektvorstellung zur „Erprobung der digitalen Ausstellung“ und wendet sich damit an Multiplikator*innen. Die Anmeldung ist bis zum kommenden Montag möglich: »„Wenn ich mein Büro verlasse, betrete ich feindliches Ausland.“ – Das war die Sicht des Juristen und Widerstandskämpfers Dr. Fritz Bauer auf die gescheiterte Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Unrechtsstaat. Kann Bauers Wahrnehmung und Positionierung als Widerstandskämpfer auch heute Antworten auf die bedrohlich wirkenden gegenwärtigen Fragestellungen geben und als Handlungsanleitung zur Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten dienen?

Wir denken: Ja! Und sind dieser Frage in unserem interaktiven Forschungs- und Webprojekt, gefördert mit den Mitteln der Kulturstiftung und Demokratie leben, nachgegangen. Wir haben das in großem Umfang vorhandene Film- und Quellenmaterial aus dem Fritz Bauer Archiv des Bochumer Fritz Bauer Forums aufbereitet, Interviews geführt und die Inhalte mit textlichen, bildlichen und filmischen Mitteln neu erzählt.

Die digitale Ausstellung soll Multiplikator*innen bundesweit als Tool dienen, um verschiedenen Zielgruppen die Bedeutung von Menschenrechten und Demokratie zu verdeutlichen – in der Vergangenheit, aber vor allem auch in der Gegenwart. Am Beispiel von Fritz Bauers Leben und Werk wird deutlich, wie wichtig es ist, sich für die eigenen Menschenrechte und die von anderen einzusetzen und Widerstand zu leisten gegen die Anfeindungen der Demokratie.

Wir hoffen, dass Sie als Multiplikator*innen die interaktive Webseite in Zukunft in Ihren Projekten nutzen können. Wir möchten Ihnen die interaktive Webseite gerne vorstellen und Sie herzlich dazu einladen, die digitale Ausstellung in einem kleinen Workshop gemeinsam mit uns zu erproben und zu erkunden. Wir sind gespannt auf Ihr Feedback, Ihre Verbesserungsvorschläge und Ihre Ideen für eine praktische Anwendung, bevor die digitale Ausstellung Anfang 2023 für die breite Öffentlichkeit zugänglich sein wird.

Der Workshop findet statt am 21.11.2022 von 17:00 – 19:00 Uhr im ko-labor (Stühmeyerstraße 33, 44787 Bochum). Bitte bringen Sie ein mobiles Endgerät mit (Smartphone, Tablet oder Laptop), WLAN wird vorhanden sein.

Bitte melden Sie sich verbindlich bis zum 14.11.2022 bei Magdalena Köhler (magdalena.koehler@buxus-stiftung.de) zu unserem Workshop an. Wer sich erst kurzfristig entscheidet, ist aber natürlich auch herzlich willkommen!

Bei Fragen oder Anmerkungen melden Sie sich ebenfalls gerne unter magdalena.koehler@buxus-stiftung.de.

Wir freuen uns auf Sie und einen spannenden Austausch!«


Ein Gedanke zu “Erprobung der digitalen Ausstellung

  • Wolfgang vom Ubu

    Fritz Bauer: Wenn, sobald ich mein Dienstzimmer, Büro, mein Arbeitszimmer verlasse, betrete ich feindliches Ausland, Feindesland, befinde ich mich im feindlichen Ausland. Meine eigene Behörde ist Feindesland.

    ich finde etliche Varianten dieses angeblichen Zitats. was ich bisher nicht fand, war ein Datum, wann es so oder so ähnlich gesagt sein soll. Einigkeit scheint mir darin zu bestehen , dass es nicht aus der Zeit vor der Machtergreifung der Nazis , auch nicht kurz danach , sondern erst lange nach Kriegsende in der BRD gesprochen wurde. Wem gegenüber ? Seinen Arbeitskollegen ?
    wenn ich die Aussage, so wie ich sie verstehe, übernehmen möchte , stosse ich auf Probleme, denn ich arbeite allein, außer wenn ich mal Praktikanten haben sollte, im Ubu, in meinem Laden , in dem von mir angemieteten Ladenlokal. Kunden könnten anwesend sein oder sonstige Besucher , Lieferanten, Handwerker , der Vermieter etc.
    Wenn ich nun heute Ubu verlasse , betrete ich zunächst den Bürgersteig an der Universitätsstraße 39 – 41 in Bochum, NRW, Deutschland im Jahr 2022. Auf keinen Fall Ausland. Ich bezweifle auch , daß Fritz Bauer , wenn ich mir die Sache recht vorstelle, von Ausland sprach, wenn da keines war. Er wusste, dass die Feinde im eigenen Land wieder erstarkten. Feindesland ist deshalb eher nachvollziehbar. Zumindest wenn ich mal zunächst an Gegenteiliges denke, zB an draußen und unter Freunden. Das macht die Sache komplizierter. Also gehe ich zunächst zurück in meinen Laden um nachzudenken. Auch habe ich im Laden Hilfsmittel, Berge von Büchern, Telefon, PC ….
    ja, mir ist ein Buch eingefallen , das auch hier steht : Reinhard Junge, Strassenfest. Ein Krimi. Ich schreib mal ab von Seite 141 : „“Dann ein Hinweis auf den Punkertreff an der Unistrasse ….“ Hardenberg nickte. Wenn die monatlichen Treibjagden in der City überstanden waren, versammelten sich die versprengten Punks oft vor einem politischen Antiquariat hinter dem Hauptbahnhof. “ es geht noch etwas weiter, aber Fakt war, dass sich die von der Polizei verfolgten Antifa-Punks nach einer Demo mal zu mir in den Laden retteten und die Polizei immerhin draussen blieb !
    Allerdings bezweifle ich inzwischen , dass ich im Ubu ganz sicher bin. ich habe keine Paranoia vor Lauschangriff etc, aber ich weiss , dass da einiges technisch möglich ist. Nehmen wir nur mal den PC . Ich bin ja ein TV Verweigerer , aber was ich allein vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk , Radio, an Kriegstreiberei und Weiss- und Grün-Wascherei durch die herrschenden Politiker* und bescheuerte JournalistINNen mitkriege , denn mit dem Internet holte ich mir den ganzen weltweiten täglichen Horror in den Laden, und das macht mir klar, dass es keinen sicheren Ort irgendwo noch gibt, und meine Gelüste nach An die Laternen ! oder zumindest Knieschuss melden sich mal wieder. Ab und zu finde ich im Netz auch mal etwas Hoffnungsschimmer. zB hörte ich neulich einen guten Vortrag in einer mutigen Vhs über Russland und die Ukraine von Gabriele Krone-Schmalz . Deswegen gucke ich ja auch täglich, was sich auf Bo-alternativ tut. aber das ist ziemlich mager geworden. Und was die totale Digitalisierung betrifft, befürchte ich, dass dort genau das falsche HEIL lauert. Und JA , es gibt auch sie , die „Anfeindungen durch die Demokratie“ und Widerstand tut not .

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