Theaterpremiere des Projektes „act now!“: 18.10. um 19:00 Uhr im Bahnhof Langendreer
Danny Friedrich, der das Projekt geleitet hat, schreibt uns: »Nach mehr als vier Jahren feiert das Projekt act now! – die junge Werkstatt für Theater, Performance und Spoken Word Kunst im Bahnhof Langendreer seinen Abschied.
Den Abschluss bildet hierbei das Theaterstück: „JABULANI – Mein beschissenes sonniges Herz“. Es handelt vom Erwachsenwerden, konkret aber vor allem vom Umgang mit psychisch erkrankten Eltern sowie vom Ringen um die eigene Autonomie und Gesundheit: Es ist Mitten in der Nacht. Plötzlich kommt der Anruf, von dem du immer befürchtet hast, dass er kommt.
Und mit einem Schlag rauscht dein ganzes Leben an dir vorbei. Alles, was du bis hierhin versucht hast, war diesen Moment zu verhindern. Nun ist er da. Du gehst los. Auf dem Weg dorthin strömen tausend Gedanken auf dich ein. Bilder, Erinnerungsfetzen, Kindheitsträume, lose Fäden und die Gewissheit, dass du um den entscheidenden Augenblick nicht mehr herumkommst. Oma. Der Zirkus. Der Geruch von Rotwein. Und immer wieder dieser angekettete Zirkuselefant.
In dieser rasanten Stückproduktion konfrontieren Finn Dolinga und Mooaz Shehadeh das Publikum mit einem jungen Menschen, dessen gesamtes Leben sich innerhalb kürzester Zeit wie unter dem Brennglas verdichtet. Lang vergessene Erinnerungen, Albträume sowie eingebildete und echte Monster wühlen die für Jabulani entscheidenden Fragen auf: Wieviel Verantwortung können wir tragen? Wieviel Last jemand Anderem abnehmen? Und ab wann zerbrechen wir darunter selbst?
Stückentwicklung und Regie erfolgte durch Danny Friedrich, Theaterpädagoge und Projektleitung des auslaufenden Projekts act now. Auf der Bühne zu sehen sind in zahlreichen Rollen Finn Dolinga und Mooaz Shehadeh. Inspiriert ist das Stück maßgeblich von Wajdi Mouawad, darüber hinaus von Jorge Bucay, Brené Brown, Gcina Mhlophe,“Wir sind Helden“ und autobiografischem Material.
Das Stück bildet den Abschluss des vierjährigen im Bahnhof Langendreer ansässigen Projekts act now!. Neben zahlreichen Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit zahlreichen Spoken Word Künstler*innen, Workshopreihen zu den Themen Zivilcourage, Gewaltfreier Kommunikation und Antirassistischer Arbeit fokussierte das Projekt außerdem eine politisch informierte Theaterarbeit. So entstanden unter anderem Stücke für Jugendliche wie Erwachsene zu den Themen Feminismus und Empowerment, Rassismus und Entmenschlichung, sowie in diesem Fall zu den Konsequenzen von psychischer Erkrankung und Machtverhältnissen zwischen Kindern und Erwachsenen. Das Stück wurde mit jugendlichen Teilnehmenden bereits 2020 entwickelt, konnte dann aber aufgrund der Pandemie in dieser Form nicht mehr auf die Bühne gebracht werden. In mittlerweile neuer Formation, mit Mitgliedern der Theater- und Performance-Gruppe nonegatif wurde JABULANI nun neu inszeniert und fiebert der Premiere entgegen. «
Eine weitere Auffährung findet am 20.10. ebenfalls um 19 Uhr statt.