Samstag 08.10.22, 13:15 Uhr
Aktionswochen gegen Antisemitismus

Jüdische Gegenwartsliteraturen


Am Mittwoch, dem 12. 10. um 18.30 Uhr starten im AntifaCafe im Sozialen Zentrum die diesjährigen Aktionswochen gegen Antisemitismus. Anna Spener spricht über das Thema „Antisemitismus – Israel – Shoah: Jüdische Gegenwartsliteraturen und/wider die deutsche Trias“: Die Ankündigung: »Ausgehend von Y. Michal Bodemanns Konzept des „Gedächtnistheaters“ ist es vor allem der Essayist, Lyriker und promovierte Antisemitismusforscher Max Czollek, der in den letzten Jahren die „Desintegration“ als ästhetisch-politisches Programm in die öffentliche Wahrnehmung trägt. Das „Gedächtnistheater“ hat nämlich zur Folge, dass der deutsche Blick die real existierenden Jüdinnen*Juden notwendig verfehlt – und das meint nicht nur rechts-, sondern auch linksdeutsche Blicke. Denn die Pluralität und Heterogenität jüdischer Gegenwart(sliteratur) ernst zu nehmen bedeutet eben auch die Auseinandersetzung mit z.B. als politisch unangenehm empfundenen jüdischen Positionen.

„Desintegration“ fordert eine jüdische Neupositionierung – das eigene Jüdischsein vom deutschen Begehren nach der jüdischen Opferrolle zu lösen, zu hinterfragen und neu auszuloten: Was kann eine jüdische Identität in Deutschland außerhalb dieses Begehrens bedeuten? Wenn jüdische Identität nicht (mehr?) nur an die vorgegebenen deutschen Identifikationsmarker Antisemitismus – Israel – Shoah gebunden wird?
Dass und vor allem: wie Gegennarrative und Reclaimings insbesondere in der aktuellen jüdischen Literatur in Deutschland nun narrativ werden, ist Thema des Vortrags. Was machen Olga Grjasnowa, Mirna Funk, Sasha Marianna Salzmann, Marina Frenk, Mati Shemoelof, Dana Vowinckel, Tomer Gardi, Dmitrij Kapitelman und viele weitere in und mit ihren Texten – mit der und wider die deutsche Trias?«

Wie immer gibt es beim AntifCafé im Anschluss „Küche für alle“ (veganes Essen gegen Spende). Die Veranstalter:innen bitten darum: „Bitte testest euch vor dem Besuch der Veranstaltung und tragt in den Innenräumen des SZ nach Möglichkeit eine Maske.“