Sonntag 07.08.22, 20:13 Uhr

„Sommerkino ohne Dach“ erinnerte an Josef Anton Gera 1


Am gestrigen Samstag fand im Bochumer Westpark das „Sommerkino ohne Dach“ zum Thema Wohnungslosigkeit statt. Am Abend zeigten Bochumer Antifaschist*innen der Gruppe non a parole gemeinsam mit bodo e.V. und dem Fachschaftsrat Sozialwissenschaft den Film “Draußen” der Filmemacherinnen Johanna Sunder-Plassmann und Tama Tobias-Macht aus dem Jahr 2018. Die Veranstalter*innen berichten: »In dem Film öffnen sich obdachlose Menschen aus Köln dem Publikum und gewähren so aus der Perspektive Betroffener Einblicke in die Thematik Wohnungslosigkeit. Vor dem Film gab es eine kurze Einführung in den Fall Josef Antons Geras, welcher Anlass der Veranstaltung war. Der kostenlose Kinoabend war gut besucht und wurde von den Veranstalter*innen als Erfolg verzeichnet.

Gera, der sich im Wohnungslosen-Milieu bewegte, wurde aufgrund seiner Homosexualität im Westpark von zwei Neonazis so schwer misshandelt, dass er an den Folgen starb. Da der Tod Geras sich im Oktober zum 25. Mal jährt, fand in Gedenken an ihn das Sommerkino statt. Die Pressesprecherin von non a parole stellte am Ende des Abends fest: „Dass heute über 70 Menschen an den Ort des Geschehens – den Westpark – gekommen sind, zeigt, dass es sowohl ein großes Interesse an der Erinnerung an Gera gibt, als auch an der Auseinandersetzung mit der Thematik Wohnungslosigkeit im Generellen.“

Josef Anton Gera wurde bis heute durch die Stadt Bochum nicht als Opfer rechter Gewalt in der jüngeren Stadtgeschichte thematisiert. Das Sommerkino ohne Dach am vergangenen Wochenende diente dem Gedenken an ihn sowie an alle anderen Opfer rechter und queerfeindlicher Gewalt. Darüber hinaus sollte auf die besondere Vulnerabilität Wohnungsloser hingewiesen werden.«


Ein Gedanke zu “„Sommerkino ohne Dach“ erinnerte an Josef Anton Gera

  • Azonao, ein Polit-Cafè

    Alternative Wahrheiten der Gruppe “non a parole”

    In der Einladung dieser Gruppe hieß es „Anlass der Veranstaltung ist der Tod des wohnungslosen Josef Anton Gera, der sich
    im kommenden Oktober zum 25. Mal jährt. Gera wurde aufgrund seiner Homosexualität von zwei Neonazis so schwer misshandelt, dass er an den Folgen seiner Verletzungen starb.”
    Und auch in dieser Nachbetrachtung findet man die gleichen Auslassungen und Unwahrheiten wieder.

    Fakt ist, dass die Mörder Wohnungslose waren – nicht Gera.

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