Sonntag 07.08.22, 15:38 Uhr

„Smartmob“ von #IchBinArmutsbetroffen 1


Am gestrigen Samstag demonstrierte die Initiative #IchBinArmutsbetroffen vor dem Bochumer Bahnhof. Wie auch in etlichen anderen Städten forderte sie angesichts von Inflation und steigender Energiepreise existenzsichernde Transferleistungen sowie mehr Verteilungsgerechtigkeit.

In einer Pressemitteilung der bundesweiten Initiative heißt es u. a.: »Mehr Städte, mehr Teilnehmende, mehr Unterstützung – die wiederkehrenden Proteste der neuen sozialen Bewegung #IchBinArmutsbetroffen zeigen zunehmend Wirkung. Am vergangenen Samstag gingen bundesweit mehrere Hundert Menschen auf die Straße. Es war der sechste Protest innerhalb von zwölf Wochen.

Alex, die selbst nicht armutsbetroffen ist, unterstützte die Gruppe in Berlin. “Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der nicht über zehn Millionenen Menschen von Armut betroffen sind, und in der Solidarität einen größeren Stellenwert hat.”

In Kiel, wo erst vor zwei Wochen eine neue Gruppe gegründet worden ist, trafen sich über 40 Betroffene und Unterstützende. “Bestimmt die Hälfte der Menschen war aus Solidarität vor Ort. Auf die Fotos wollten viele aber lieber doch nicht”, berichtet Mitorganisator Michael.

Scham ist neben psychischen Erkrankungen und Mobilität eines der größeren Hindernisse der noch jungen Armutsbewegung. Sie hemmen Engagement oft auf beiden Seiten.

In Hamburg trafen sich #IchBinArmutsbetroffene kurz vor Beginn der großen Christopher-Street-Day Demonstration durch die Innenstadt mit über 250.000 Teilnehmenden. Ihr Protest wurde von zahlreichen jungen queeren Menschen unterstützt.

In Köln stellten die Organisator:innen ein Programm mit Redebeiträgen für mehrere Dutzend Betroffene und Unterstützende zusammen.

Die Münchener Gruppe wurde vor dem Treffen am Grünwalder Stadion von der Polizei vor Ort als mögliche “Gefährder” schikaniert und konnte erst nach Diskussionen protestieren. Auch in Mönchengladbach und Bochum gab es Foto-Smartmobs mit zahlreichen Betroffenen.«


Ein Gedanke zu “„Smartmob“ von #IchBinArmutsbetroffen

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