Sonntag 10.07.22, 17:43 Uhr

Mobilitätswende-Demonstrationen 2


Fridays for Future ruft zu zwei Demonstrationen am 29.7. und 26.8. für eine andere Verkehrspolitik auf: »Viele Menschen möchten kein eigenes Auto haben oder können sich keins leisten. Eine soziale Politik muss daher immer auch die Mobilität derjenigen im Blick haben, die kein eigenes Auto besitzen. Ein bezahlbarer und gut ausgebauter ÖPNV muss daher für alle, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen, ein Herzensanliegen sein. Das 9 EuroTicket kostet den Staat 2,5 Milliarden Euro – für drei Monate. Ein Rechenbeispiel: Sollte sich der Bund dafür entscheiden, den ÖPNV komplett kostenlos anzubieten, kostete dies jährlich 10 Milliarden Euro, bei einer Verdoppelung des Angebots bis zu 20 Milliarden Euro. Zum Vergleich:

Laut Umweltbundesamt hat Deutschland 2018 alleine 65,4 Milliarden Euro für umweltschädliche Subventionen ausgegeben. Dieser Vergleich zeigt: Die Ticketpreise des ÖPNV sind eine Frage des politischen Willens, nicht der Machbarkeit.Darüber hinaus ist es so, dass Geld ohnehin erst durch Staatsausgaben (oder Kredite) in Umlauf gebracht wird. Während für Privathaushalte jeder Ausgabe eine Einnahme vorangegangen ist, ist dies bei Staaten genau anders herum. Die oft verbreitete Behauptung, dass ein Staat das Geld einer Währung, die er selbst in Umlauf bringt, erst wieder einnehmen muss, um es gemeinwohlfördernd ausgeben zu können, ist hierzu ein logischer Widerspruch. Das bedeutet, dass zusätzlich auch ein Umdenken bei der Geldpolitik bei Klimaschutzmaßnahmen helfen könnte.
Gerade die breite Akzeptanz des 9-Euro-Tickets zeigt, dass der Wunsch nach einem bezahlbaren ÖPNV vorhanden ist. Wir fordern, dass der Bund auch über die drei Monate hinaus einen kostengünstigen ÖPNV anbietet und diesen massiv ausbaut.
Am 29.7. und 26.8. wird es Laufdemos für die Mobilitätswende geben. Los geht es jeweils um 15:00 Uhr vor dem Hauptbahnhof. Wir freuen uns, euch alle dort zu sehen.«


2 Gedanken zu “Mobilitätswende-Demonstrationen

  • Christoph Nitsch

    Das mag jetzt vielleicht kleinkariert daher kommen, aber die Präsentation einer Sache muss auch stimmen, da sind die beste Argumente nichts wert, wenn die äußere Form nicht stimmt. Menschen lassen sich leider oftmals mehr von der Form, als vom Inhalt überzeugen.
    Die Argumentation dieses nicht nur lesens- sondern auch bedenkenswerten Artikel ist klar, folgerichtig und auch umsetzbar, wenn es es denn so gewollt wäre.
    Nur das WORT „WIEDERSPRUCH“, so es überhaupt Sinn macht, könnte, allendhalben , bedeuten, dass eine Sache dadurch, dass sie ständig wiederholt wird, auch nicht wahrer wird.
    Stimmt auch, hier ist aber aber ganz klar etwas Anderes gemeint, eine Gegenrede, ein Einspruch und eine Alternative zu einer Politik, die nur Lobbyisten nützt und der Masse der Bevölkerung schadet.
    Das hier, allerdings, auch noch als Hilfsmittel, der Fetisch „Geld“, der mittlerweile ein inhaltloser Selbstzweck, ohne Gegenwert und Kaufkraft, geworden ist, eingewendet wird, ist ein cleverer Schachzug, da er sogar Jene überzeugen dürfte, die Dinge nur nach dem Monetären beurteilen.

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