Zu der Abstimmung der EU-Taxonomie im EU-Parlament in den nächsten Tagen veranstaltet Fridays for Future einen bundesweiten Aktionstag in mehreren deutschen Städten. In der Pressemitteilung der Bochumer Gruppe dazu: »In Bochum wird dafür im Westpark am Freitag, den 01.07. ab 18:00 Uhr eine Mahnwache mit Kunstaktion stattfinden.
Bei dieser werden die Aktivist:innen einige der in ca. 6m Höhe ragenden Rohre östlich der Jahrhunderthalle mit grünen Bannern verhängen und so das Greenwashing von fossiler Infrastruktur symbolisieren.
Hintergrund der Aktion ist, dass die EU einen “ergänzenden” delegierten Rechtsakt zum Klimaschutz vorgeschlagen hat, um fossile Gas- und Atomkraftwerke in die EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen aufzunehmen. Der Aktionstag soll kurz vor der Abstimmung im EU-Parlament bei der Entscheidung noch unentschlossene EU-Abgeordnete überzeugen, dass diese die EU-Taxonomie ablehnen. Mit der EU-Taxonomie dürften unter einem grünen Label Kernkraftwerke noch bis 2050 radioaktive Abfälle produzieren, ohne, dass eine endgültige Lösung für die sichere Entsorgung gefunden ist.
Jan Buerbaum äußert sich dazu: “Diese EU-Taxonomie ist reinstes Greenwashing, denn weder Energie aus Erdgas noch aus Atomkraft sind nachhaltig. Für eine klimagerechte Politik müssen alle fossilen Energiequellen minimiert werden.”
Emil Görtzen führt aus: “Es kann nicht sein, dass Steuergelder und private Investitionen mit einer positiven Abstimmung vermehrt in Erdgas und Atomenergie fließen und damit zugleich Putin unter die Arme greifen, weil die Taxonomie Russland enorme Einnahmen bescheren könnte.”
Die Zustimmung zur EU-Taxonomie würde die Abhängigkeit Europas von Gas und Kernbrennstofflieferungen insbesondere aus Russland erhöhen.
Eine Ablehnung würde demzufolge Geldflüsse an Russland und damit auch die Finanzierung des Ukraine-Kriegs schmälern.
“Wir appellieren an alle noch unentschlossenen EU-Abgeordneten, insbesondere den Bochumer Abgeordneten Dennis Radtke, sich gegen die Taxonomie zu stellen, denn die Verabschiedung dieser wäre ein fataler Fehler”, fordert die Aktivistin Carla Debbeler.«