Zum Bundesstart beginnen im Kino Endstation in dieser Woche die Filme „Mein Name ist Violeta“ und „Axiom“. Außerdem findet am 01.07. ein hochkarätiges Regie- und Expertengespräch zu „Tics – Mit Tourette nach Lappland“ statt. Zum Programm schreibt das Kino: »Endlich ihren Namen auf dem Personalausweis – das wünscht sich die 11-jährige Violeta sehnlichst. Wie können Eltern damit umgehen, wenn ihr Kind sich als trans* outet?
Der Dokumentarfilm Mein Name ist Violeta, den wir in Kooperation mit der Rosa Strippe e.V. Bochum ab Do., 30.06. zeigen, erzählt die inspirierende Geschichte eines 11-jährigen Mädchens, das als Junge auf die Welt kam. Bereits im Kleinkindalter ahnten ihre Eltern, dass Violeta trans* sein könnte, denn sie bezeichnete und kleidete sich wie selbstverständlich als Mädchen. Nach der anfänglichen Verwunderung fasste das Paar den Entschluss: Aller Hindernisse zum Trotz unterstützen sie Violeta bei der freien Entfaltung ihrer Geschlechtsidentität! Gemeinsam steht die Familie nun vor rechtlichen und medizinischen Herausforderungen.
Violetas Geschichte bleibt im Film dabei nie alleine – andere Mitglieder der LGBTQIA+ Community, Aktivist*innen, Freunde und Familie teilen ihre Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen. Eins wünschen sie sich alle: Mehr Akzeptanz, mehr Aufklärung und ein Recht auf körperliche Selbstbestimmung. Gemeinsam mit Aktivist*innen kämpfen sie in diesem inspirierenden Film für eine aufgeklärte, diverse Gesellschaft.
»Ein sehr intimer Film mit eindeutiger Botschaft: Protect trans kids!« (Missy Magazine)
Julius, ein redegewandter junger Museumswärter, erfreut sich allseits großer Beliebtheit. Doch als er seine Kolleg*innen zu einem Segeltörn auf dem Boot seiner adeligen Familie einlädt, kippt die Stimmung. Julius ist nicht der, der er zu sein vorgibt.
Axiom, ebenfalls ab Do., 30.06. im endstation.kino zu sehen, ist ein vielschichtiges, einfühlsames Portrait eines charmanten jungen Mannes, dem man zunächst gerne folgt, bevor einem unversehens immer unwohler wird. Denn Julius’ dynamische Haltung zum Leben bringt allerhand Widersprüche mit sich, die den Zuschauer – wie die Menschen in Julius Umgebung – irritiert zurücklassen. In seinem feinsinnig geschriebenen und inszenierten Film über Identität und Sozialverhalten setzt Jöns Jönsson die Idee vom „Fake it till you make it“ der Zerreißprobe aus. Julius beeindruckt mit Weltgewandtheit und Eloquenz, er verkörpert das moderne Ideal eines Menschen, der sich selbst ständig neu erfindet. Doch seine Verhaltensmuster stehen in Konflikt mit gesellschaftlichen Regeln. Mit einer Flexibilität, ähnlich der des Protagonisten, erkundet Axiom diesen verstörenden Widerspruch und zeichnet damit auch ein gesellschaftliches Portrait, da es soziale Fragen zu Einsamkeit und Zugehörigkeit spiegelt. Trailer
Am Fr. & Sa.,01. & 02.07. besteht die letzte Gelegenheit den Dokumentar- und Musikfilm Shiver – Die Magie der Taiko Trommel im endstation.kino zu sehen. Das Porträt des Filmemachers Toshiaki Toyoda über die Zusammenarbeit zwischen dem aufstrebenden zeitgenössischen japanischen Musiker und Komponisten Koshiro Hino und dem von der japanischen Insel Sado stammenden Taiko Performing Arts Ensemble Kodo ist ein ganz neues einzigartiges audiovisuelles Erlebnis. Ein Film, der ohne Dialoge auskommt, sich ganz auf den Klang, die Töne, die Musik und die mitreißende Performance des Ensembles konzentriert. Die Aufnahmen des Films entstanden im Proberaum von Kodo und in der beeindruckenden Natur der Insel Sado. “Taiko”, übersetzt: „dicke Trommel“, ist die japanische Bezeichnung für eine Gruppe von großen Röhrentrommeln, die mit Schlägeln geschlagen werden. Trailer
Daniel, Marika und Leo haben Tourette. Und sie haben genug: von erfolglosen Therapieversuchen und von der Stigmatisierung durch die Gesellschaft! Gemeinsam mit einem Neurologen und einem Psychiater reisen sie an den nördlichsten Rand Europas. Der Dokumentarfilm Tics – Mit Tourette nach Lappland begleitet die Drei auf ihrer Suche nach neuen Behandlungsformen und einem Ort, an dem sie einfach sie selbst sein dürfen. In der Weite der finnischen Wald- und Seenlandschaft finden sie einen Weg, ohne Druck, Argwohn oder Sanktionen frei zu ticcen.
Am Fr., 01.07. um 19:00 Uhr gibt es dazu ein Regie- und Expertengespräch in Anwesenheit von Regisseur Thomas Oswald, Prof. Dr. Alexander Münchau (FOR 2698), Prof. Dr. Onur Güntürkün (SFB 1280), Prof. Dr. Christian Beste und Prof. Dr. Carsten Saft (RUB Research Department for Neuroscience). Trailer
Im Rahmen der Queerfilmnacht und als besondere Preview vor dem Bundesstart zeigt das endstation.kino am Di., 05.07. um 20:15 Uhr das packende Spielfilmdebüt Moneyboys von C.B. Yi. Der junge Fei lebt in einer chinesischen Großstadt und verdient sein Geld als „Moneyboy“, als illegaler Sexarbeiter, um seine Familie auf dem Land zu unterstützen. Seine Verwandten akzeptieren zwar sein Geld, nicht aber seine Homosexualität….
Der Film erzählt von der Verlorenheit eines jungen Mannes und einer ganzen Generation, die zwischen dem wirtschaftlichen und moralischen Druck der Gesellschaft in einer Sackgasse festzustecken scheint. Moneyboys feierte seine Premiere in Cannes und wurde seitdem vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Max Ophüls Preis 2022 als Bester Spielfilm. Trailer
Im Kinderkino zeigen wir am So., 03.07. um 16:00 Uhr den Kinderferienfilm Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess.« Trailer