Im Kino Endstation läuft in dieser Woche ein „aufwühlendes iranisches Drama“ – Ballade von der weissen Kuh – und das Kino schreibt dazu: »Ihrer kleinen Tochter erzählt Mina, dass der Papa weit weg wäre. In Wirklichkeit wurde er hingerichtet. Ein Jahr nach seinem Tod erfährt Mina, dass ihr Mann unschuldig war.
Zwar entschuldigen sich die Behörden für den Irrtum und bieten eine finanzielle Entschädigung an, doch das ist Mina nicht genug. Sie fordert mehr als nur materielle Wiedergutmachung und will die Verantwortlichen zur Rede stellen. Eines Tages klopft ein Fremder namens Reza an ihre Tür, der sich als Freund ihres Mannes vorstellt und eine offene Schuld begleichen möchte… Der Berlinale-Wettbewerbsfilm erzählt eindringlich und in meisterlichen Bildkompositionen von den Folgen eines fatalen Fehlurteils in einem Land, das an der Todesstrafe festhält. Mit Intensivität und starkem Spiel beeindruckt Co-Regisseurin Maryam Moghaddam als Mina, die mutig ihren Weg geht und die Frage nach moralischer Schuld aufwirft.«
Und die weiteren Programmpunkten in dieser Woche beschreibt das Kino so:
»Außerdem zeigen wir ab Do., 17.02. den neuen Film Nightmare Alley von Regisseur Guillermo del Toro im endstation.kino. Als der charismatische, aber vom Pech verfolgte Stanton Carlisle auf einem Jahrmarkt die Hellseherin Zeena und ihren Mann und Mentalisten Pete kennenlernt, wittert er seine Chance. Er nutzt die Gelegenheit, lernt von ihnen was er nur kann und nutzt sein neu erworbenes Wissen, um die wohlhabende Elite der New Yorker Gesellschaft der 40er Jahre auszunehmen. Mit der ihm treu ergebenen Molly, plant Stanton den gefährlichen Tycoon Ezra Grindle zu betrügen. Eine mysteriöse Psychiaterin soll ihm dabei helfen. Doch ausgerechnet sie könnte sich als seine bisher gefährlichste Gegnerin erweisen. Seit seinem Erscheinen 1946 hat William Lindsay Greshams gleichnamiger Roman die Leser in seinen Bann gezogen. Der skrupellose Aufstieg und steile Fall des charismatischen Gauners Stanton Carlisle ist wie die albtraumhafte Umkehrung des amerikanischen Traums.
In Kooperation mit Studierenden vom Institut für Medienwissenschaften RUB macht der Film The Rider am 21.02. um 17:00 Uhr den Auftakt einer fünfteiligen Filmreihe zum aktuellen US-Independentkino, die im Februar und März 2022 in Originalsprache mit Untertiteln im endstation.kino stattfinden wird.
Regisseurin Chloé Zhao drehte den Film The Rider im Pine Ridge Reservat in South Dakota. Die Laiendarsteller*innen sind Nachfahren der Lakota Sioux; die Rollen sind an ihr echtes Leben angelehnt. Gemeinsam erarbeiteten Zhao und ihr Ensemble eine semidokumentarische Geschichte über die Rodeo-Kultur in den US-amerikanischen Badlands, die den Stereotypen des Westerngenres und den Männlichkeitsbildern des Mainstreamkinos eine andere Perspektive entgegensetzt.
American Honey, am Mi., 23.02. um 16:45 Uhr ist der zweite durch die Studierenden kuratierte Film der Reihe. Ein Trip quer durch den Mittleren Westen der USA bis hinauf nach South Dakota – eine Reise mit wilden Partys, Sex und erster Liebe, aber auch den Schattenseiten des ungebundenen Lebens on the road. Der Film ist die erste US-amerikanische Produktion der britischen Regisseurin Andrea Arnold, die sich bei der Entwicklung des Drehbuchs unter anderem von einer New-York-Times-Reportage über jugendliche „Magazine Crews“ inspirieren ließ.
Im Kinderkino gehen wir am So., 20.02. um 15:00 Uhr bei Felix – ein Hase auf Weltreise zusammen auf große Tour.«