Auf der gestrigen Mitgliederversammlung des Mietervereins wurde der bisherige Beisitzer Marek Nierychlo (47) einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Ebenfalls einstimmig stimmte die Versammlung einem Entschließungsantrag zu, der eine klare gemeinwohlorientierte Ausrichtung der städtischen VBW Bauen und Wohnen GmbH fordert. „Ich freue mich, dass die Mitgliederversammlung unsere Bemühungen unterstützt, die von der Ratsmehrheit aufgezwungene Geschäftspolitik des mit Abstand größten und überwiegend in kommunaler Hand befindlichen Wohnungsunternehmens, endlich zu ändern.“, so Mietervereinsgeschäftsführer Michael Wenzel. Die überhöhten Neuvermietungsmieten und die ständigen Mieterhöhungen im Bestand müssten endlich ein Ende haben.
Nur so könne dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum erhalten werden. Dazu sei es notwendig, dass der Rat die Gewinnabführungspraxis beende, das Unternehmen auf eine klare Gemeinwohlorientierung festzulegen und Ideen für eine vollständige Kommunalisierung der VBW auszuarbeiten.
„Die jährliche Gewinnausschüttung in Höhe von drei Mio. Euro wird von den Mietern der freifinanzierten VBW-Wohnungen mit etwas 40 € pro Monat finanziert.“, erläutert Wenzel. Besonders ärgerlich findet Wenzel, dass davon ca. 20 Prozent an die finanzmarktgetriebene Vonovia SE gingen, die in gleicher Höhe an der VBW beteiligt sei.
Neu in den ehrenamtlichen Vorstand des Mietervereins wurde als Beisitzer Rolf van Raden (41) gewählt. Bestätigt als 3. Vorsitzender wurde Ralf Berger (72). Berger war über 30 Jahre als Rechtsberater und Prozessagent für den Verein tätig. Der restliche Vorstand stand gestern nicht zur Wahl.