Montag 08.11.21, 12:44 Uhr
Filme im Kino Endstation

Der Mythos des „guten Nazi“


Kino Endstation schreibt: »Zum Bundesstart ab Do., dem 11.11., zeigen wir die hintergründige Dokumentation: Speer goes to Hollywood

Paramount Pictures plant 1971 Albert Speers Welt-Bestseller „Erinnerungen“ zu verfilmen, und Speer wirkt selbst am Drehbuch mit. Monatelange Gespräche, die von Drehbuchautor Andrew Birkin aufgezeichnet wurden, zeigen Speers skrupellosen Versuch, seine Vergangenheit mit dem geplanten Film reinzuwaschen.

Die bis dato unveröffentlichten Aufzeichnungen – 40 Stunden im Original – bilden die Tonebene von „Speer“ Goes to Hollywood“ und werden durch einzigartige Archivaufnahmen auf der Bildebene ergänzt. Regisseurin Vanessa Lapa kämpft sich dabei durch einen breiten Sumpf von Lügen, die seit langer Zeit die Wahrheit über Hitlers „Leibarchitekten“ verdecken. Er genießt bis heute den Ruf des „guten Nazis“. Ein Mythos, den er sorgsam selbst entwarf und kultivierte – und der nur allzu gerne von einer weltweiten Öffentlichkeit aufgenommen wurde.

Außerdem wird ab dem 11.11. auch die Schachnovelle nach der weltbekannten Novelle von Stefan Zweig und in der Regie von Philipp Stölzl im endstation.kino gezeigt. Wien, 1938: Österreich wird vom Nazi-Regime besetzt. Kurz bevor der Anwalt Josef Bartok mit seiner Frau Anna in die USA fliehen kann, wird er verhaftet und in das Hotel Metropol, Hauptquartier der Gestapo, gebracht. Als Vermögensverwalter des Adels soll er dem dortigen Gestapo-Leiter Böhm Zugang zu Konten ermöglichen. Da Bartok sich weigert zu kooperieren, kommt er in Isolationshaft. Über Wochen und Monate bleibt Bartok standhaft, verzweifelt jedoch zusehends – bis er durch Zufall an ein Schachbuch gerät.

Erneut gibt es am 12. und 13.11. die Gelegenheit den Dokumentarfilm Martha: A Picture Story von Selina Miles bei uns im endstation.kino zu sehen. Martha Cooper ist eine Fotografin, die einen herausragenden Platz in den Graffiti-Memoiren dieser Welt hat und zu einer der bekanntesten Straßenfotografinnen zählt.

Im Kinderkino am Sonntag 14.11. um 14:00 Uhr zeigen wir Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee.

Am 15.11. zeigt der endstation.club drei kurdische Kurzfilme, die aus dem Programm vom 11. Kurdischen Filmfestival Berlin kuratiert und ausgewählt wurden. Der Abend wird außerdem musikalisch untermalt.

Als exklusive Preview zum Bundesstart und im Rahmen der Queerfilmnacht zeigen wir am Di. 16.11. um 20:00 Uhr den Spielfilm Firebird.

Estland in den 1970ern, auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs. Der junge Soldat Sergey und seine Jugendfreundin Luisa dienen auf einem Luftwaffenstützpunkt der UdSSR. Als Roman auf die Basis versetzt wird, verfallen beide dem Charme des kühnen Kampfpiloten. Doch die aufkeimende Liebe zwischen den Männern muss um jeden Preis geheim bleiben – Roman steht bereits auf der Überwachungsliste des KGB.«