Die IG BAU teilt mit, dass am Mittwoch [22. September] um 10.00 Uhr eine Protestaktion bei Baustelle der Firma Gehrken und Höhler in der Hattinger Straße (Höhe Bergmannsheil) beginnt. Die Beschäftigten aus Bochum und der Region demonstrieren für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen in ihrer Branche. »Mit einem Baustellen-Protest an der Hattinger Straße soll der Druck auf die Unternehmen im festgefahrenen Tarifkonflikt für das Bauhauptgewerbe erhöht werden … Die Gewerkschaft fordert in der seit Mai laufenden Tarifrunde für bundesweit 890.000 Beschäftigte ein Einkommensplus von 5,3 Prozent, eine Entschädigung der langen Wegezeiten zu den Baustellen und eine Angleichung der Ost- an die Westlöhne
….. Sven Bönnemann von der IG BAU Westfalen: „Die Beschäftigten haben während der ganzen Pandemie durchgearbeitet und zu vollen Auftragsbüchern bei den Firmen in der Region beigetragen. Gerade im Wohnungs- und Verkehrswegebau boomt trotz Corona das Geschäft. Es kann nicht sein, dass die Unternehmen die enorme Leistung der Bauarbeiter seit Monaten nicht anerkennen.“
In einer zweiten Pressemitteilung weist die IG BAU darauf hin, dass Baubeschäftigte in Bochum im Schnitt 1.454 Stunden im Jahr arbeiten. »Das sind 164 Stunden und damit 12,7 Prozent mehr als Beschäftigte in Bochum quer durch alle Berufe durchschnittlich bei der Arbeit verbringen. Die IG BAU Bochum-Dortmund beruft sich dabei auf den aktuellen Arbeitsmarkt-Monitor des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Die Wissenschaftler haben darin eine Arbeitszeitanalyse für 2019 – dem Jahr vor der Corona-Pandemie – gemacht.
Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Bochum-Dortmund geht davon aus, dass die Zahl der Arbeitsstunden, die Bauarbeiter leisten, aktuell eher sogar noch zugenommen hat: „In der Pandemie hat es einen enormen Auftragsstau im Baugewerbe gegeben. Für viele Baubeschäftigte sind Überstunden ohnehin an der Tagesordnung…. Im Schnitt müssen Bauarbeiter vor 59 in Rente gehen, obwohl sie eigentlich bis 67 durchhalten müssten. Sie sind körperlich einfach Jahre früher am Ende und müssen dann zum Teil starke Abstriche bei der Rente in Kauf nehmen“, sagt Gabriele Henter von der IG BAU Bochum-Dortmund.«