Dienstag 24.08.21, 13:08 Uhr

Einsatz für Kinderrechte 1


Eine neue Initiative in Bochum wendet sich entschieden gegen die aktuelle Strategie in der Corona-Krise, Kinder völlig ungeschützt dem Virus auszusetzen. Moritz Clasmeier erklärt dazu: „Die politische Strategie, die sich derzeit abzeichnet, insbesondere — aber nicht nur — in NRW ist: Infektion von Kindern U12 wird mindestens billigend in Kauf genommen und von renommierten Wissenschaftler*innen und auch Politiker*innen (z.B. Spahn) wird es als wahrscheinlich — sogar für diese Herbst/Winter Saison — angesehen.

Politisch wird dem nichts entgegen gestellt, im Gegenteil, die weitgehende Aufweichung von Quarantäneregeln, die Aufweichung bzw. faktische Abschaffung von Kontaktnachverfolgung, die in Kauf nahme von bald vierstelligen Inzidenzen in den umgeimpften Alterskohorten, das alles befeuert weiter den Trend und unterstreicht, was hier passiert: eine Durchseuchung des Großteils der Kinder, die keinen Impfschutz haben. Gesundheitliche Schäden werden dann als Kollateralschaden abgetan.“

Was will diese Initiative erreichen: „Die allererste Forderung ist: Ein Strategiewechsel. Es ist ethisch nicht vertretbar große Teile der umgeimpften Kinder Durchseuchen zu lassen, wo es doch Maßnahmen gibt, die wir als Gesellschaft anwenden können, um diese Gruppe zu schützen. Neben den vielen bekannten Maßnahmen will ich insbesondere auf die wahrscheinlich in wenigen Monaten verfügbare Impfung für U12 hinweisen. Laschet mit seinem Mantra “kein Lockdown“ unterstreicht nur, dass ihm der Schutz der ungeschützten Gruppen egal ist.

Professionelle Luftfilter sollten eine Selbstverständlichkeit sein, genauso wie die Aussetzung von Präsenz*pflicht*, mit gleichzeitiger Ermöglichung von Homeschooling.

Die Grafik auf der Seite von Parents for Future ist ganz gut geeignet um einen Eindruck von den Inzidenzen unter Kindern zu bekommen. Auch wenn die derzeit üblichen Schnelltests nur einen Teil von infektiösen Delta-Infektionen nachweisen kann, ist auch hier über eine Ausweitung nachzudenken. Weiteres Problem: Informationspolitik. Es sieht so aus, dass — im Gegensatz zu früheren Wellen — äußerst wenige Informationen bzgl. SARS-CoV-2-Ausbrüche an Bildungs- und Betreuungseinrichtungen an die Öffentlichkeit gelangt, obwohl es diese Ausbrüche geben muss. Was ist hier los? Es wird vielfach berichtet, dass nichtmal Eltern von Schulkindern verlässlich über Ausbrüche in ihren Klassen informiert werden.“

Kontakt zu dieser Initiative


Ein Gedanke zu “Einsatz für Kinderrechte

  • Norbert Hermann

    Gefährdete Kinder

    Bis April 2021 sind in Deutschland 4 Kinder an/mit CoVid-19 verstorben. An/mit Influenza versterben pro Saison etwa doppelt so viele. Ein mehrfaches davon verstirbt je jährlich durch Ertrinken und durch Verkehrsunfälle. Am gefährlichsten für Kinder ist Armut (verschärft durch Corona-Lockdown) und dabei die Säuglingssterblichkeit. Die ist in Gelsenkirchen etwa drei mal so hoch wie im Rhein-Sieg-Kreis, und bei Kindern ohne deutsche Staatsangehörigkeit etwa doppelt so hoch wie bei Kindern mit deutscher Staatsangehörigkeit.

    Dazu auch die Stellungnahme von DGPI und DGKH zu Hospitalisierung und Sterblichkeit von COVID-19 bei Kindern in Deutschland – Stand 21. April 2021 (korr. Version)

    https://dgpi.de/stellungnahme-dgpi-dgkh-hospitalisierung-und-sterblichkeit-von-covid-19-bei-kindern-in-deutschland-18-04-2021/

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