Dienstag 24.08.21, 13:14 Uhr

Bus und Bahn bezahlbar machen


Die Linksfraktion stellt in einem Antrag an den Rat die Forderung, in Bochum ein 365 EUR Ticket einzuführen. In der entsprechenden Pressemitteilung heißt es dazu: »In der Corona-Krise sind die Fahrgastzahlen bei der Bogestra eingebrochen. Expertinnen und Experten befürchten, dass der bundesweit feststellbare Rückgang in der Nutzung von Bus und Bahn längerfristig anhalten könnte. Um den öffentlichen Nahverkehr attraktiver und zugänglicher für alle zu machen, bringt die Bochumer Linksfraktion am Donnerstag, den 26. August einen Antrag in den Rat ein: Die Stadt Bochum soll zeitnah ein günstiges Jahresticket zu Kosten von einem Euro pro Tag einführen.


„Im Vergleich mit vielen anderen Großstadt-Regionen sind Tickets für Bus und Bahn bei uns besonders teuer“, kritisiert Gültaze Aksevi, Fraktionsvorsitzende der Bochumer LINKEN. „Die hohen Preise stellen insbesondere für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen ein großes Problem dar. Wer für Mobilität für alle absichern und den Klimaschutz ernstnehmen will, muss endlich Bus und Bahn bezahlbar machen.“

DIE LINKE beantragt, dass die Stadt Bochum die notwendigen finanziellen Mittel für eine einjährige Pilot-Phase für das kommende Jahr einplant. „Im Jahr 2019 hat der VRR eine Modellrechnung vorgelegt, wonach die Einführung eines 365-Euro-Tickets für Bochum 11,9 Millionen Euro jährlich kosten würde“, so Gültaze Aksevi weiter. „Das ist im Rahmen der Haushaltsplanungen für 2022 darstellbar. Zum Vergleich: Auf dieser Ratssitzung sollen der WEG Bochum mehr als 20 Millionen Euro überplanmäßig für die Entwicklung des ehemaligen Opel-Geländes zur Verfügung gestellt werden. Allein zur Finanzierung der Verluste des klimaschädlichen Trianel-Kohlekraftwerks Lünen hat die Stadt Bochum bereits mehr als 87 Millionen Euro bezahlt. Erst vergangenen Winter hat der Rat beschlossen, dem defizitären Kraftwerk 25 Millionen Euro außerplanmäßig zur Verfügung zu stellen. Wenn die Stadt solche deutlich größeren Summen bewegen kann, selbst wenn sie im Haushalt noch nicht einmal eingeplant waren, dann ist die Finanzierung des günstigen Nahverkehrs-Tickets ohne Zweifel möglich. Darüber hinaus sollte die Stadt Bochum zusammen mit anderen Kommunen mehr Druck auf das Land und den Bund machen, damit sie die ÖPNV-Angebote auskömmlich gegenfinanzieren.“«

Der Antrag der Linksfraktion