Wir freuen uns auf die Lesung und das Gespräch mit Ruth Weiss.
Am 1.Juli 2021, 19 h ist sie unser Gast im Kunstmuseum Bochum (Kortumstraße 147). Es ist wunderbar, dass wir Ruth Weiss real treffen und erleben können. Die Jahrhundertzeitzeugin stellt ihren aktuellen 7-bändigen Roman „Die Löws“ vor. Die Lesung ist eine Kooperation von VVN-BdA Bochum und dem Bochumer Bündnis gegen Rechts, gefördert vom Kulturbüro Bochum. (siehe unten die Infos zu den aktuellen Corona-Vorschriften)
Ruth Weiss, geb. 1924 in Fürth, ist eine Kämpferin gegen das Unrecht und eine Schriftstellerin gegen das Vergessen. Sie blickt fast auf ein ganzes, sehr wechselhaftes Jahrhundert. Ausführungen zu ihrem Leben und Werk können daher nicht kurz ausfallen, selbst wenn man sich einschränkt:
Die heute viel geehrte Autorin konnte 1936 gerade noch rechtzeitig mit ihrer Familie emigrieren. Das Schicksal führte die Familie nach Südafrika, wo die kleine Ruth sehr bald Ausgrenzung und Vorurteile gegen schwarze Kinder mit ansehen musste. Sensibilisiert durch das eigene Schicksal als Jüdin entwickelte sie als junge Frau bald politisches Verständnis und unterstützte als Journalistin die Antiapartheitbewegung und lernt so ihre Anführer – auch Nelson Mandela – kennen. Sie bereist das ganze südliche Afrika, wo sie über die politischen und sozialen Verhältnisse schreibt. 1966 erhält sie nach einer ihrer Reisen von der südafrikanischen Regierung Einreiseverbot. Ihr Weg führte sie dann auch wieder nach Europa, wo sie über das Lancaster House Abkommen zur Unabhängigkeit Zimbabwes berichtete, im jungen Zimbabwe unterrichtete sie Wirtschaftsjournalismus. Neben dieser Arbeit hat sie auch Erzählungen über das Leben in Afrika, besonders über das der Frauen verfasst.
Nach ihrer Berufstätigkeit lebte sie in London und in Deutschland, seit 2015 in Dänemark. Auch im Ruhestand schrieb sie weiter und war als ausgewiesene Expertin für das südliche Afrika und regionale Wirtschaftsentwicklung eine gefragte Referentin und Diskussionsteilnehmerin.
Ruth Weiss ist eine Jahrhundertzeitzeugin. In den letzten Jahren hat sie sich vermehrt der jüdischen Geschichte gewidmet; in historischen Romanen erzählt sie vom wechselhaften Schicksal jüdischer Protagonist:innen nicht nur in Deutschland. Ihr Werk umfasst viele veröffentlichte und unveröffentlichte Romane, einige ins Englische übersetzt. “Meine Schwester Sara” wurde mehrfach als Schullektüre in Süddeutschland ausgewählt; als Gesprächspartnerin in Schulen führt Ruth Weiss einen regen Austausch mit der jungen Generation. Rechtzeitig zum Gedenkjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland ist ihre siebenbändige Familiensaga “Die Löws” vollständig erschienen, von der jeder Band auch unabhängig von den anderen gelesen werden kann, die zusammen mehr als 300 Jahre das Schicksal einer deutschen jüdischen Familie nachzeichnet.
Hier die Information über die aktuellen Corona-Vorschriften für den 1.7.: Die Lesung findet im Forum des Museums statt, für die Einhaltung der Mindestabständen ist durch entsprechende Bestuhlung gesorgt.
Neben Einzelplätzen sind auch 2er und 3er-Kombinationen möglich. Anmeldung ist nicht zwingend vorgesehen, doch wegen der Platzbegrenzung ratsam!
Für die notwendige Rückverfolgbarkeit werden im Foyer die Kontaktdaten inkl. Zuweisung eines Platzes erfasst. Während der gesamten Veranstaltung besteht Maskenpflicht.
Auf die Negativ-Testung kann verzichtet werden.
Bitte melden Sie sich /meldet Euch an über:https://www.kunstmuseumbochum.de/aktuelles/#kontakt