Montag 19.04.21, 21:08 Uhr
Eine Prostitutions-Aussteigerin berichtet

Behind red lights 2


Der Fachschaftsrat Sozialwissenschaft der Ruhr-Uni lädt im Rahmen der Kritischen Woche am Montag, den 26. April um 19 Uhr zu eine Online-Veranstaltung ein zum Thema „Behind red lights – Eine Prostitutions-Aussteigerin berichtet über Ursachen, Folgen, Mythen und das Nordische Modell“: »Deutschland gilt mit seiner liberalen Prostitutionsgesetzgebung heute als das „Bordell Europas“, in dem in Folge Menschenhandel und Ausbeutung florieren. Daher werden Stimmen lauter, die das sogenannte Nordische Modell fordern. Doch Prostitutionsbefürworter:innen sehen in diesem Modell die Selbstbestimmung der freiwillig in der Prostitution tätigen Menschen in Gefahr. Aber ist dies wirklich so? Und was bedeutet es für die Mehrzahl der Betroffenen und für die Gesellschaft, wenn Freiertum normalisiert ist und sexuelle Handlungen als Dienstleistung deklariert werden?

Diesen Fragen wird Ronja (Prostitutionsaussteigerin) in einem Vortrag mit anschließender Diskussion nachgehen. Außerdem wird sie darlegen, weshalb sich das Netzwerk Ella (Initiative für von Prostitution betroffenen Frauen), in dem sie Aktivistin ist, in der Konsequenz für das Nordische Modell einsetzt.«

Der Zoom-Link wird kurz vor Veranstaltungsbeginn auf der Webseite kriwo.home.blog veröffentlicht.

Hinweis der Redaktion: Nordisches Modell für Prostitution (Wikipedia)


2 Gedanken zu “Behind red lights

  • Meike

    Ich bin 55 und Sexarbeiterin, freiwillig, selbstbestimmt, mit Herz dabei. Zu meinen Klienten gehören vor allem alte, einsame und behinderte Menschen.
    Vorher war ich in der Pflege und wurde für Niedriglohn ausgebeutet, 4 Bandscheibenvorfälle und Burnout waren der Bonus. Eine Rente oberhalb der Grundsicherung kann ich nicht erwarten.
    Jetzt möchte man mit dem moralischen Zeigefinder meine Arbeit verbieten bzw. mit dem nordischen Modell so erschweren, dass ich wohl in H4 oder die gefährliche Illegalität abrutsche.
    Dabei möchte ich keinesfalls der Allgemeinheit auf der Tasche liegen und auch nicht die Gefahr der Illegalität auf mich nehmen.
    Ich bin angemeldet und zahle Steuern. So soll es bleiben.

    Vollstes Verständnis dafür, dass man Zwang und Ausbeutung und Zuhälterei verhindern möchte. Das unterschreibe ich sofort.
    Aber seit dem neuen Gesetz 2017 wurde NICHTS getan, um dies zu verhindern. Im Gegenteil.

    Und dabei wäre es so einfach:
    Wer hier im Lande seinen WOHNSITZ (aktuell reicht eine Postanschrift!) hat, angemeldet ist, Steuern bezahlt, sollte seinen Beruf ausüben können ohne Repressalien.

    Mit der Grenzöffnung kam das Phänomen „Reisefrau mit männlicher Begleitung“ auf. Marktübliche Preise für Dienstleistungen wurden heftig unterboten, auf das schützende Kondom wurde gern gegen ein kleines Aufgeld verzichtet. Die Frauen wurden immer jünger, viele sprechen unsere Sprache nicht, um sich zu behaupten.
    Will man dies unterbinden, reicht es, bei der Anmeldung die WOHNANSCHRIFT hier im Lande zu fordern und illegale Bordelle auch zu kontrollieren und zu schließen.
    Selbst nach 14 Monaten Pandemie schauen die Behörden weg.

    Das nordische Modell wird an der Situation etwas ändern – zum Schlechten. Denn dann geht es ab in den Untergrund, wo die Frauen überhaupt nicht mehr erreichbar und völlig schutzlos sind.

Kommentare sind geschlossen.