In einer Pressemitteilung fordert die GEW-Bochum :

„Zieht die Notbremse! „Bei einem Inzidenzwert von bald über 100 muss es den Schulträgern erlaubt werden, Schulen wieder zu schließen“, sagt Doris Stiller von der GEW Bochum. Doch die Landesregierung bleibt stur.

Die dritte Welle der Pandemie hat uns erreicht. Die Inzidenzwerte in unserer Stadt gehen steil nach oben, und doch bleibt die Landesregierung bei ihrer Entscheidung, den Städten zu untersagen, die Schulen zu schließen. Der Stadt wird verboten, eigenverantwortlich zu handeln.

Anfang März hatte die GEW die Schulöffnungen gebilligt, wissend, wie wichtig es für die Schülerinnen und Schüler ist, wieder im Präsenzunterricht lernen zu können. Als Bedingung war aber eine Öffnung mit Augenmaß und Blick auf das Pandemiegeschehen gefordert. Wichtig auch sinnvolle Hygienemaßnahmen, eingebettet in umfassende Sicherungskonzepte mit Impfungen und Testungen.

Jetzt hat sich die Situation verändert. Es steigen nicht nur die Inzidenzwerte, sondern es wird auch deutlich, dass vermehrt die Infektionszahlen in den jungen Altersgruppen steigen. Auch der Leiter der Intensivmedizin im St.-Josefs-Hospital warnt deutlich, dass die Schulöffnungen ein großes Risiko seien. Zudem ist leider zu bemängeln, dass die Stadt ihrerseits nicht genug getan hat, um die Personen in den Schulen zu schützen. Es fehlt immer noch an genügend Möglichkeiten der Desinfektion, es gibt keine Schutzwände aus Plexiglas und über den flächendeckenden Einsatz von Raumluftfiltern redet heute keiner mehr. Viel Zeit ist verstrichen, ohne die Chancen zu nutzen, die Hygienestandards wesentlich zu verbessern.

Unsere Schulen sind Orte, in denen sehr viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen. Die vielen Kontakte auf dem Weg zur Schule, in den Bussen und Bahnen oder auch in Gruppen auf dem Heimweg. Hier werden neue Hotspots entstehen.

Die Testungen, die in dieser Woche anlaufen sollen, lassen wieder auf sich warten. Darüber hinaus sind sowohl Lehrinnen und Lehrer als auch Schülerinnen und Schüler nicht mit der Anwendung der Selbsttests vertraut. Viele Fragen werden sich auftun. Wie gehen die Lehrkräfte mit positiven Tests um? Müssen die Eltern diese Schülerin oder diesen Schüler abholen? Mit öffentlichen Verkehrsmitteln soll er oder sie nicht nach Hause fahren. „Eine durchdachte Teststrategie ist das nicht“, so Doris Stiller von der GEW Bochum.
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