Theorie und Praxis von rassismuskritischer Bildungsarbeit stehen im Fokus eines neuen Buches, das Karim Fereidooni von der Ruhr-Uni und Stefan Hößl vom NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, herausgegeben haben. „Rassistisches Wissen ist keineswegs auf die extreme Rechte beschränkt, sondern wurde über Jahrhunderte (re-)produziert und tradiert“, so die Herausgeber. „Rassismus ist ein Bestandteil des kollektiven Wissens in der bundesrepublikanischen Gesellschaft.“ Zu dem Sammelband haben sowohl Wissenschaftler*innen als auch Praktiker*innen aus der Bildungsarbeit beigetragen.
„Mit dem Sammelband wollen wir, dass Rassismuskritik, also die Kritik an rassismusrelevanten Denk-, Sprech- und Handlungsweisen, als ganz normale Professionskompetenz in der Bildungsarbeit verstanden wird.“
Der erste Abschnitt des Buches beschäftigt sich mit Rassismus in der Migrationsgesellschaft und zeigt Möglichkeiten auf, wie man von rassistischen Handlungs-, Erfahrungs- und Denkformen Abstand nehmen kann. Der zweite Teil widmet sich speziell dem antimuslimischen Rassismus sowie dem Gadje-Rassismus (Rassismus gegen Sinti und Roma); im dritten Teil steht die Frage im Fokus, inwiefern asiatische Deutsche von einer Exotisierung betroffen sind. Der vierte und letzte Abschnitt behandelt die Intersektionalität, also das gleichzeitige Auftreten verschiedener Diskriminierungsformen.