Am 27. Januar stellte die FDP Bochum in Person von Léon Beck in der 2. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Bochum eine Anfrage mit dem Titel: „Auf keinem Auge blind: Extremistische Entwicklungen in Bochum beobachten!“. Darin stellt Beck Fragen zu extrem rechten und linken Strukturen in Bochum, um damit suggestiv eine gleichbedeutende Gefahr für Menschen und Demokratie heraufzubeschwören.Seine Fragen nach „gewaltbereiten Linksextremisten“ oder gar „Präventionsprojekten gegen Linksextremismus“ zeugen nicht nur von völliger Inkompetenz sondern auch davon, dass er den Kampf gegen Rechts vor Ort delegitimiert.
Becks Anfragen zur extremen Rechten in Bochum beziehen sich auf „Querdenken“, die Identitäre Bewegung und „andere rechte Gruppierungen“. Würde sich die FDP in Bochum ernsthaft Sorgen um die extreme Rechte in Bochum machen und sich mit den unterschiedlichen Phänomenen beschäftigen, hätte sie mitbekommen, dass es zuvorderst Bochumer Antifaschist*innen sind, die rechte und verschwörungsideologische Veranstaltungen dokumentieren, zu diesen Strukturen recherchieren, sowie Einschätzungen und Informationen dazu veröffentlichen. Diese und zivilgesellschaftliche Akteur*innen sind es auch, die Gegenveranstaltungen organisieren und Menschen gegen jegliche Form von Menschenverachtung zusammenbringen. Diese konsequente ehrenamtliche Arbeit hat über die Jahre dazu geführt, dass in Bochum kein ernsthaftes „Nazi-Problem“ entstehen konnte. Erst letzte Woche konnten Antifaschist*innen einen mehrfach veurteilten, gewaltbereiten Neonazi identitifizieren, der für die seit Monaten in Gerthe und anderen Bochumer Stadtteilen angebrachten Hakenkreuze und andere menschenverachtende Schmierereien verantwortlich ist. Staatliche Behörden waren dazu offenbar nicht in der Lage.
Wir und viele andere mutige Menschen führen den Kampf gegen Rechts in Bochum fort. Die Motivation gegen Antifaschist*innen zu agieren mag bei Rechten und Marktradikalen unterschiedlich sein, die Bekämpfung der Linken ist jedoch der vereinende Moment. Wer Deutschlands Geschichte kennt, weiß das.
Worum geht es Euch bei diesem Bericht?
Um die Kritik an der lokalen FDP, bzw. Leon Beck? Oder um Aufmerksamkeit für Euch und Eigenlob?
Na ja, offensichtlich geht es um beides. Also Leon Beck als Vertretung der FDP anzupissen und um die Arbeit der Bochumer Antifastrukturen, die ja recht breit aufgestellt sind, zu loben.
Ist doch auch beides in Ordnung. Ich, als jemand, der sich nicht in Antifastrukturen bewegt, aber froh ist, dass es in Bochum keine etablierte Faschoszene gibt, seh da kein Problem oder Widerspruch.
Tja, „Die Antifa“ und ihr Personal… Immer ein Ausdruck ihrer Zeit.
Heute ergeht man sich wie Trump im permanenten Eigenlob. „I/we make a good job“ ….
Im November 2020 hat diese Gruppe z.B. Hans Georg Elser, der am am 8. November 1938 ein Bombenanschlag im Alleingang auf Hitler im Münchner Hofbräuhaus verübte, in ihre Gruppe aufgenommen. Da heißt es auf Twitter „Georg Elser – einer von uns“ Wow! Da stellt man sich in eine Reihe mit diesem Mann!!! „We make a good job“
Diese identitäre Vergemeinschaftung muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Das das gleichzeitig eine Gleichsetzung von NS-Regime/Terror mit der BRD-Wirklichkeit heißt, ihre Sprühdosen an legalen Wänden mit einem Bombenanschlag auf einen Diktator vergleichen will und eventuelle Repressalien mit dem Terrorregime des NS-Regimes.
Aber sicherlich ist das alles gut gemeint und in Ordnung. Und „sehr, sehr mutig“.