Montag 04.01.21, 10:05 Uhr
Ein jugendlicher Widerstandskampfer aus Paris landet in der Krümmede

Podcast über André Kirschen 1


Manuel Mink, Geschichtslehrer an der Hildegardis-Schule berichtet auf der Webseite seiner Schule, wie er mit zwei Schüler*innen über André Kirschen recherchiert und daraus einen Podcast gemacht hat. Lara und Moritz (Q2) verdienen sich lobende Anerkennung bei Geschichtspreis. André Kirschen wanderte als Fünfjähriger mit seiner jüdischen Familie 1931 aus Rumänien aus und wuchs in Paris auf. Er wurde Widerstandskämpfer als Mitglied der kommunistischen Jugendorganisation und erschoss mit 15 Jahren einen deutschen Wehrmachtsoffizier. Mehrere Attentate auf Wehrmachtssoldaten sollten damals ein Symbol gegen die Propaganda der Nazis sein, dass der Widerstand in Frankreich gebrochen sei. André Kirschen entging der Todesstrafe, weil er jünger als 16 Jahre alt war und wurde zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Er erlebte eine Odyssee durch etliche deutsche Gefängnisse und landete schließlich in der Bochumer Krümmede, wo er im April 1945 von französischen Soldaten befreit wurde.
Alfons Zimmer, Pastoralreferent in der Krümmede, hat 2016 mit einer Ausstellung auf das Schicksal der politischen Gefangenen während des Faschismus aufmerksam gemacht und dabei auch an den Lebensweg von André Kirschen erinnert.
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Ein Gedanke zu “Podcast über André Kirschen

  • H.K.

    Wie über Wikipedia zu erfahren ist, war André Kirschen Mitglied der «Jeunesses communistes» gewesen und kam dadurch zum «Bataillons de la jeunesse». Dieses ging später in der «Francs-tireurs et partisans» auf. Zu dem Wirken der «Francs-tireurs et partisans – Main-d’œuvre immigrée» (FTP-MOI), dem Bereich der bewaffneten kommunistischen Kämpfer*innen, in dem sich die Migrant*innen organisierten, sind auf Deutsch einige Bücher erschienen.
    So das bemerkenswerte «L‘ affiche rouge : Immigranten und Juden in der französischen Résistance»
    von Adam Rayski, Denis Peschanski und Stéphane Coutois (Schwarze Risse, Berlin 1994).
    Und «Die Parias der Résistance» von Claude Lévy (Assoziation A, 1997)

    Vor kurzem wurde auch ein lesenswerter belgischer Comic über den französischen Widerstand auf Deutsch übersetzt. Der erste Band der „Die Kinder der Résistance“ der Belgier Vincent Dugomie und Benoît Ers erschien vor einem Monat im Wiener Bahoe Verlag.
    https://antifra.blog.rosalux.de/rezension-die-kinder-der-resistance

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