Rassismus besteht schon lange nicht mehr aus ein paar Sprüchen hier und ein paar Blicken da. Rassismus ist heute im jetzigen System so tief verankert, dass viele es gar nicht mehr bemerken.
Es fängt schon in der Schule an, wenn von Lehrer:innen eine Empfehlung für die weiterführende Schule gegeben wird. Den Kindern wird vorgeworfen, dass ihr Deutsch nicht gut genug sei oder, dass das Gymnasium einfach nichts für sie sei. Es könne ja auch nicht jeder Mensch studieren – was soll denn aus den handwerklichen Berufen werden?
Die Segregation an den Schulen wird vom Landesinstitut für Schule des Landes Nordrhein-Westfahlen systematisch durchgeführt. Die sogenannten Standorttypen der Schulen geben an, ob die Schulen gut (Typ 1) oder schlecht (Typ 5) sind. Dabei werden als Typ 1- also „gute“ Schule – die Schulen definiert, die einen niedrigen Anteil von ausländischen Schüler:innen hat und Typ 5 als Schulen mit hohem Anteil von Ausländern.
Rund 41 Prozent der Grundschüler aus Einwandererfamilien werden an „segregierten“ Schulen unterrichtet, an denen mehr als die Hälfte der Schüler einen Migrationshintergrund hat. In Deutschland ist der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischem Erfolg stärker ausgeprägt als in vielen anderen europäischen Staaten. Soziale Unterschiede werden in Deutschland weitervererbt.
Wir als Arbeiterkinder wissen, dass unsere Eltern ihr Leben lang schwere körperliche Arbeit geleistet und lange Stunden geschuftet haben, damit wir angeblich ein einfacheres Leben hier haben. Wie soll das Leben hier aber einfacher gestaltet werden, wenn uns ständig Steine in den Weg gelegt werden? Das Problem des strukturellen Rassismus endet nicht nach der Schule, sondern fängt danach erst recht an. Ob bei der Wohnungssuche oder bei Bewerbungen. Der Name und das Aussehen werden einem ständig zur Last. Dass WIR aber nicht das Problem sind, sondern diese Probleme BEWUSST von der Politik geschaffen werden, rückt dabei oft ins Vergessen.
Dass es klare rechte Strukturen bei der Bundeswehr und bei der Polizei gibt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Trotzdem werden diese Menschen geduldet und sogar vertuscht. Es kann nicht sein, dass wir Rassismus mittlerweile sogar als „normal“ und Gewohnheit empfinden. Rassismus DARF kein Alltagsproblem sein. Und denjenigen, die es zu einem strukturellen Problem machen, sagen wir: Wir werden euer rassistisches System verändern!
Wenn das System Einzelne oder Gruppen von Betroffenen unterdrückt stellen wir uns entschlossen dagegen, genau wie heute. Wenn es versucht, diese Leute zum Schweigen zu bringen, gehen wir organisiert auf die Straßen. Denn nur der solidarische Kampf, Seite an Seite, ist der Weg, der zu einer gerechten Welt führt.