Zur Kündigung der Pächterinnen des Restaurant/Kneipen-Betriebs im Bahnhof-Langendreer und zum Bericht mit Kommentar in der Bochumer WAZ erklärt das Bochumer Friedensplenum: »Der Bahnhof Langendreer hat den Pächterinnen seines Restaurant/Kneipen-Betriebs gekündigt, weil eine von ihnen mehrfach Facebook-Posts der AfD und des AfD-nahen Portals „Deutschland-Kuriers“ geteilt hat, darunter ein eindeutig rechtsextremes Video, und daran nichts Verwerfliches finden mochte. Jeder in Bochum weiß, dass die Zusammenarbeit mit Leuten, die rechtsextreme Inhalte vertreten oder verbreiten, für „den Bahnhof“ undenkbar ist. Das Bochumer Friedensplenum unterstützt die Kündigung voll und ganz.
In einem groß aufgemachten Bericht und Kommentar macht die WAZ Bochum nun aus einer Propagandahelferin der AfD das arme Opfer einer öffentlichen Kampagne des linken soziokulturellen Zentrums, das wegen dreier Facebook-Postings den Ruf der Ex-Pächterinnen dauerhaft zerstört habe. Wenn deren guter Ruf nun durch die Kündigung unvermeidbar leidet, ist das dem Kündigungsgrund geschuldet und dass die WAZ selbst mit ihrer beträchtlichen Medienmacht die Sache als Links-Rechts-Konflikt auf die erste Seite des Lokalteils gehoben hat.
Sie tut das – nicht zum ersten Mal – mit Sympathie nach rechts. Es gehört zum Redaktionskonzept der Bochumer WAZ, die AfD als normale Partei zu behandeln, ihr jedenfalls die Tür in den Kreis der demokratischen Parteien offen zu halten. So schrieb der Bochumer Redaktionsleiter im Kommunalwahlkampf in einem großen Bericht und Kommentar entschieden gegen die Weigerung der übrigen Parteien an, gemeinsam mit einem AfD-Vertreter an Podiumsdiskussionen teilzunehmen, und bediente dabei in ähnlicher Weise rechtes Opferjammern.
Die AfD als Vorhut gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft konsequent auszugrenzen, muss demokratischer Konsens in unserer Stadt bleiben. Das Bochumer Friedensplenum wird daran gemeinsam mit dem Bahnhof Langendreer und vielen anderen mitwirken. Es wird zunehmend zum Problem, dass die lokale Monopolzeitung WAZ sich diesem Konsens verschließt.«
Interessant in diesem Zusammenhang, dass die WAZ-Redakteurin Karoline Poll, die für Artikel und Kommentar verantwortlich ist, mittlerweile in der Facebook-Freundesliste der betroffenen Gastronomin, Katinka Kellermann, auftaucht.