Sonntag 30.08.20, 20:22 Uhr
Begrüßung bei der Menschenkette der Omas gegen Rechts am 29. 8. 2020

Omas gegen Rechts


Anette Wichmann:

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

wir OMAS GEGEN RECHTS stehen heute hier, weil wir zeigen wollen, dass auch wir – als ältere Menschen – uns nicht auf dem Sofa ausruhen, zuschauen und die anderen machen lassen.
Alt sein heißt nicht stumm sein!
Wir wollen mitreden!
Wir wollen mithelfen dafür zu sorgen,
• dass unsere Stadt vielfältig, offen und bunt bleibt,
• dass Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit keinen Platz in Bochum finden,
• dass Hass, Hetze und Menschenverachtung aus unserem Alltag verschwinden,
• dass rechtsextremistisches Gedankengut nicht verbreitet wird,
• dass AfD und NPD in Bochum keine Stimme bekommen,
• dass unser Rathaus nazifrei wird!

Unsere Eltern und Großeltern haben die Nazizeit und die Gräuel des Faschismus erlebt. Sie haben zum Teil ihr Leben lang ihre Traumata mit sich herumgetragen und selten oder schwer darüber reden können. Viele von ihnen waren so verzweifelt, dass sie sich das Leben genommen haben – wie Dr. Otto Ruer, nach dem der Platz benannt wurde, auf dem wir heute stehen. Wir – ihre Kinder und Enkel – wissen heute nur zu gut, wohin rechte und rassistische Ideologien führen können!

Deshalb wollen wir uns einsetzen für eine Gesellschaft, eine Stadt, in der es
• keinen Platz gibt für Intoleranz, Ausgrenzung und Diskriminierung,
• keinen Platz für rechte Bürgerwehren, die Schutzzonen für „deutsche Bürger“ errichten wollen, wie wir es auf NPD-Plakaten lesen können,
• keinen Platz für Mitglieder der AfD, die die Nazizeit als Vogelschiss bezeichnen, den Holocaust verleugnen und für heute zur Teilnahme an der Querdenker-Demo gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin aufgerufen haben,
• keinen Platz für Leute, die unter Meinungsfreiheit nur das verstehen, was in ihre eigene Vorstellungswelt passt und alle anderen als linksversiffte Gutmenschen bezeichnen.

Deshalb erheben wir OMAS GEGEN RECHTS heute unsere Stimme und mahnen:
für eine Gesellschaft, die geprägt ist von Werten wie
• Toleranz, Solidarität, Freiheit, Demokratie,
• Offenheit, Respekt und Vielfalt

Wir wollen in unserer Stadt eine bunte, pluralistische Gesellschaft ohne Hass und Ausgrenzung, ohne Rassismus.

Deshalb unterstützen wir die Kampagne „Rathaus nazifrei“ – keine Stimme für AfD und NPD!

Wenn auch ihr diese Forderung unterstützt, reiht euch in unsere Kette ein! Und – geht am 13.9. wählen! Danke!