Das Netzwerk Stadt für Alle freute sich darüber, dass am Freitagabend trotz des Wolkenbruchs ein spannender Stadtrundgang durch die Bochumer Innenstadt stattfinden konnte. Gemeinsam konnten weitere Visionen für eine lebenswerte und solidarische Stadt gesammelt werden. In einer Gesprächsrunde wurde zunächst der Frage nachgegangen, wie sich die Innenstädte im Ruhrgebiet vor dem Hintergrund des Strukturwandels entwickelt haben und dass sich dies besonders gut in Bochum erkennen lässt.
Nach diesem thematischen Einstieg wurde beispielhaft der „Raum 9“ des botopia vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Ladenlokal, das nach einer längeren ungenutzten Phase nun ein Ort für gemeinwohlorientierte Projekte, wie Tanzkurse, einen Leihladen, eine Fahrradwerkstatt und andere selbst organisierte Projekte bietet.
Weiter ging es zur Musikschule und dem umliegenden Ensemble. Welche Nutzungsmöglichkeiten die Musikschule, das Gesundheitsamt und das BVZ für die Menschen in Bochum bieten könnte, wurde mit den Teilnehmenden lebhaft diskutiert. Auch der Appolonia-Pfaus Park ist als Gemeinschaftsort und öffentlicher Aufenthaltsort für die Menschen in Bochum bedeutsam. Gemeinsam mit den Interessierten wurden daher Visionen für die weitere Nutzung gesammelt und öffentlich dokumentiert.
Dass es auch für die leerstehenden Ladenlokale, die auch in der Innenstadt immer zahlreicher werden, Nutzungsideen gibt, wurde in der Kortumstraße besonders deutlich. Gemeinsamer Lernort, Nähcafé, Stadtteilkantine sind nur einige Beispiele für die vielen Visionen, die innerhalb des ersten Stadtrundganges gesammelt wurden.
Auf Grund des großen Interesses wird es einen nächsten Rundgang am 06. September um 15.00 Uhr geben. Start ist diesmal die Rottstraße 14 (vor dem atelier automatique). Dabei sollen weitere Orte in Bochum angesteuert werden, an denen eine solidarische und ökologische Stadtentwicklung in Zukunft verwirklicht werden kann.
Wer Lust hat an den Stadtrundgängen teilzunehmen schickt bitte eine kurze E-Mail an stadt-fuer-alle-bochum@riseup.net.
„Stadt für Alle“ ist ja eine Lüge.
Mit der „lebenswerten und solidarischen Stadt“ sind offensichtlich die Lebensbedingungen für mittelschichtige und die Mitte gerückte ehemalige „Linke“ gemeint.
Die Auswahl der Orte, die „Visionen“ … sprechen für sich.
Derweil hat die andere Hälfte der Bochumer Bevölkerung ums Überleben zu kämpfen, auch corona-bedingt.
Am Jobcenter gab es eine Antragsexplosion, die Beratungssituation ist desolat, die Zahl der erzwungen, teils gewaltsam durchgeführten Wohnungsräumungen steigt seit langem.
Auch beim Kampf um die Rathauspfründe spielt die Lage der ärmeren Hälfte der Bochumer keine Rolle. Sie gehen meist eh nicht zur Wahl. Mit Grund.
Wie solidarische Stadt geht steht z.B. hier:
http://solidarischeaktion.blogsport.eu/ ; http://solidarisch.org/; http://solidarischesgallus.blogsport.eu/ ; https://erstermaioldenburg.noblogs.org/