Von Mittwoch, den 15. Juli bis Dienstag, den 21. Juli ist in den Rottstr5-Kunsthallen die Fotoausstellung „Trümmer – Vertreibung – Leben“ zu sehen. Das Projektteam Rebekka Scheler, Jan Gehm und Claudia Rammelt verbindet eine Leidenschaft zum Nahen Osten, insbesondere setzen sie sich mit dem Leben der „Minderheiten“ auseinander. Sie waren im Libanon, dem Nordirak, im Iran und in Syrien. Diese Reisen in den Jahren 2015 bis 2020 werden um die wissenschaftliche Auseinandersetzung ergänzt und vertieft. Die durch Terror und Gewalt motivierte Flucht von Millionen von Menschen hat die Gesellschaften des Nahen Ostens verändert. Das Leben der Menschen soll nicht als Krisenvoyeurismus in den Mittelpunkt treten. Vielmehr baten die Menschen auf den Reisen immer wieder, von ihrem Leben zu berichten.
Die auf zahlreichen Reisen und Forschungsaufenthalten entstandenen Impressionen sind ein vielfältiger Spiegel der Lebensumstände: direkte und indirekte Folgen des Krieges, Vielfalt neben Einheitsbestrebungen, dem Wiederaufbau neben Ruinen. Aber auch Spuren einer jungen Generation, die sich immer weniger mit alten Strukturen abfinden möchte. An der Schnittstelle universitärer Forschung und Öffentlichkeit will die Fotoausstellung für die Situation der Gesellschaften im Nahen Osten sensibilisieren, zur Diskussion über Vielfalt, Verantwortung, Krieg und Terror einladen.
Verschiedene Referent*innen bereichern das zu Sehende um ihre Perspektive:
Mittwoch, 15. Juli 2020 – 19:00 – 21:00
Zeltplanen oder 3-Raum-Wohnung
Jesidische Frauen nach dem Genozid zwischen Flüchtlingslagern und einem Leben in Europa
mit Gian Aldonani
Donnerstag, 16. Juli 2020 – 19:00 – 21:00
Jeans in Zeiten des Krieges
Gewalträume und Gewaltbilder
mit Kristin Platt
Samstag, 18. Juli 2020 – 19:00 – 21:00
Geflüchtet
Eine performative Lesung mit dem Team der Zeitschrift nid (Zeitschrift Neu in Deutschland)
mit Emel Aydoğdu, Lamia Hassow, Issam Alnajm und Rawend Ali
Montag, 20. Juli 2020 – 19:00 – 21:00
Vertrieben im eigenen Land.
Zur Situation intern Vertriebener im Irak und Syrien
mit Thomas Schmidinger