Mittwoch 20.05.20, 21:57 Uhr
Call to Action: #LeaveNoOneBehind

Geflüchtete aufnehmen!


Die Seebrücke-Bewegung in Essen und Bochum ruft gemeinsam zu Einzel-Protestaktionen am Samstag, den 23. Mai von 11:30 Uhr – 13:30 Uhr auf. Die Einzelaktionen sollen in Bochum entlang der Kortumstraße stattfinden. In einem Aufruf heißt es: Wochen ist es her, dass die EU-Staaten versprachen, zumindest 1.600 der mehr als 40.000 Geflüchteten aus den überfüllten Lagern in Griechenland zu evakuieren. Ganze zwölf Menschen hat Luxemburg aufgenommen, Deutschland 47. Das ist eine traurige und beschämende Bilanz deutscher und europäischer Flüchtlingspolitik. In den Lagern spitzen sich die unmenschlichen Bedingungen immer weiter zu, und das unter Gefahr der Ausbreitung des Coronavirus. Während mehr als 150 Kommunen, darunter auch Bochum, ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Geflüchteten erklärt haben, stehen Bund und Land auf der Bremse und weigern sich ihrer humanitären Pflicht nachzukommen.

Am 23. Mai 2020, dem europaweiten Aktionstag für eine Evakuierung der Lager, rufen wir dazu auf, in der Bochumer Innenstadt unübersehbare Zeichen zu setzen:

  • Wir fordern die sofortige Rettung der Geflüchteten aus den überfüllten Lagern an den EU-Außengrenzen, insbesonde auch der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen von den griechischen Inseln!

  • Wir fordern die Bundes- und Landesregierung auf, den Weg zur Aufnahme von Geflüchteten in den Kommunen endlich freizumachen. Sie müssen den aufnahmebreiten Städten die Möglichkeit zur Aufnahme geben, und das Land NRW muss zeitnah ein Landesaufnahmeprogramm auflegen!

  • Wir fordern die Bochumer und Essener Bundes- und Landtagsabgeordneten, die lokalen Politiker*innen sowie die Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (Bochum) und Thomas Kufen (Essen) auf, den Druck auf die Bundes- und Landesebene diesbezüglich erhöhen. Abwarten und Aussitzen ist keine Alternative!

  • Wir fordern menschliche, infektionsschutzkonforme Unterbringung der Geflüchteten auch innerhalb deutscher Städte! Auch bei uns gibt es dicht belegte Unterkünfte, die dem Virus ideale Verbreitungsmöglichkeiten geben. Auch in Bochum und Essen müssen die vorhandenen Möglichkeiten zur Entzerrung der Unterbringung viel stärker als bisher genutzt werden.

  • Wir rufen alle dazu auf, sich selbständig mit einer angemessenen Protestform zu beteiligen. Aufgrund der besonderen Situation in der Corona-Krise werden wir nicht in Gruppen unterwegs sein, sondern jeweils einzeln und unabhängig voneinander entlang der Kortumstraße in Bochum protestieren.

Um keine Versammlung zu bilden, halten wir dabei sehr deutlichen Abstand, und bestimmen das jeweilige Thema, den inhaltlichen Schwerpunkt und die Umsetzung des Protestes im Rahmen der Intention der Seebrücke-Bewegung jeweils selbst. Vom einfachen Hochhalten eines Plakats bis hin zu kreativen Aktionen ist sehr viel möglich. Das verbindende optische Element der Seebrücke-Bewegung ist die Farbe orange. Benutzt dabei gerne einen orangenen Mundschutz, Tücher, Plakate und so weiter!«