Heute zogen zur Mittagszeit ver.di Kampfenten vor die Geschäftsstelle des Einzelhandelsverbandes (HDE) in Bochum. Mit Plakaten ausgestattet demonstrierten sie für die Allgemeinverbindlichkeitserklärung der Tarifverträge im Handel, die der HDE seit 20 Jahren blockiert. Initiator der Aktion war der Fachbereich Handel in ver.di. Da die Gewerkschaftsmitglieder des Fachbereichs in Corona-Zeiten nicht wie bisher gemeinsam auf die Straße gehen können, haben die ver.di Kampfenten das stellvertretend übernommen.
Ver.di erklärt dazu: »In der Corona-Pandemie wird deutlich, dass die Beschäftigten im Einzelhandel systemrelevant sind und eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft übernehmen. Dafür haben die Heldinnen und Helden des Alltags gute Arbeitsbedingungen und Löhne verdient. Doch die Tarifbindung nimmt in den letzten Jahren stetig ab. Inzwischen sind nur noch 22 Prozent der Betriebe im Einzelhandel durch einen Branchen- oder Haustarifvertrag erfasst. Bezogen auf die vergangenen zehn Jahre bedeutet das im Westen ein Rückgang der Tarifbindung um ein Drittel. Die Folge sind geringe Löhne und drohende Altersarmut. Wertschätzung sieht anders aus!
Mit einer Allgemeinverbindlichkeitserklärung (AVE) der Tarifverträge hätten alle Beschäftigten der Branche den Schutz der ver.di Tarifverträge. Dadurch würde auch dem ruinösen Verdrängungswettbewerb im Handel endlich Einhalt geboten werden.
ver.di fordert den Einzelhandelsverband auf, seine Blockadehaltung endlich zu beenden und den Weg frei zu machen für die AVE. Zwanzig Jahre Tarifflucht sind genug!«