Mittwoch 08.04.20, 21:34 Uhr

IG Metall: Kurzarbeitergeld erhöhen


Die IG Metall Geschäftsstellen Dortmund und Bochum-Herne  fordern von der Bundesregierung eine Korrektur bei der Corona-Regelung zur Kurzarbeit. Ulrike Hölter, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Dortmund: „Der Rettungsschirm der Bundesregierung war notwendig und ist auch ein wichtiges Paket, um Insolvenzen und Massenarbeitslosigkeit zu verhindern. Jetzt brauchen auch die Beschäftigten Unterstützung, die in Kurzarbeit gehen. Notwendig ist hier eine gesetzliche Regelung, die das Kurzarbeitergeld erhöht. Wir alle können nicht absehen, wie lange uns das Thema Kurzarbeit begleiten wird und wann wir wieder zum normalen Leben zurückkehren werden. Fakt ist jedoch, dass es schwierig wird mit 60 bzw. 67 Prozent vom Nettoentgelt über die Runden zu kommen. Deshalb muss hier nachgesteuert werden.“ Die IG Metall und IG Metall-Betriebsräte haben mit über 2.400 Briefen bundesweit die Bundestagsabgeordneten angeschrieben und aufgefordert, Nachbesserungen bei der Kurzarbeit vorzunehmen.

Für viele Menschen reicht das jetzige Kurzarbeitergeld bei weitem nicht, um Miete und Lebenshaltungskosten zu bestreiten. „Eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes würde vielen Menschen finanziell über die nächsten Monate helfen und ist auch ein Gebot der Gerechtigkeit“, sagt Eva Kerkemeier, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bochum-Herne.

Weiter heißt es in der Stellungnahme der IG Metall: „Die Bundesregierung erwartet in diesem Jahr einen dramatischen Anstieg der Kurzarbeit auf 2,15 Millionen. Bereits jetzt haben viele Unternehmen in der Region Kurzarbeit angemeldet oder planen Kurzarbeit für die nächsten Wochen, da neben dem Kontaktverbot auch zunehmend Lieferketten abreißen.

Bund und Länder haben umfangreiche Hilfspakete für Unternehmen und Selbstständige, aber auch für abhängig Beschäftigte und Empfänger von Grundsicherung beschlossen. Sie wollen damit die Corona-Krise wirtschaftlich und sozial abfedern. Das alles ist richtig und notwendig. Allerdings sollte der Konstruktionsfehler bei der Kurzarbeiterregelung zügig beseitigt werden. Jetzt kommt es darauf an, Einkommen zu sichern und die Nachfrage zu stärken. Gerade die regionale Wirtschaft im Ruhrgebiet ist darauf angewiesen, dass Beschäftigte über stabile Einkommen und damit Kaufkraft verfügen.“