Seit dem 1. Dezember sammelt und dokumentiert das Bündnis Radwende Bochum mit einem Adventskalender Missstände für das Radfahren. In einer ersten Zwischenbilanz heißt es: »Zahlreiche Bochumer Radfahrer*innen melden seitdem über den Mängelmelder der Stadt und an die Radwende entsprechende Missstände. Radwende Bochum hatte im vergangenen halben Jahr mehrfach die geringe Zahl sicherer und komfortabel benutzbarer durchgängiger Radwege beklagt. Ein erstes Zwischenergebnis des Adventskalenders ist nun aber, dass selbst die bestehenden Radwege nicht immer benutzbar sind: Das Problem zugeparkter Radwege ist das mit Abstand meist beklagte Problem. Leider wird das von Polizei und Ordnungsamt selten geahndet und scheint daher in der Wahrnehmung von Autofahrer*innen als Kavaliersdelikt zu gelten. Radwende Bochum fordert von Polizei und Stadt dringend eine veränderte Praxis.
Die Ankündigung des Bundesverkehrsministeriums, die Bußgelder für Radwegparken erheblich zu erhöhen, muss als deutliches Signal verstanden werden. Stünden die parkenden Autos auf der Straße, würden sie abgeschleppt, weil sie den Verkehr behindern. Zudem ist die Stadt gefordert, den Parkraum anders zu definieren. Statt kostbaren Innenstadtraum mit Dauerparkplätzen zu belasten, benötigen Zulieferer Platz für das Kurzzeitparken.
Der von uns am 6. Dezember gemeldete Missstand bekam kurz darauf eine traurige Bestätigung. Radwende Bochum hatte auf die Situation des zugeparkten Radwegs auf der Hans-Böckler Straße hingewiesen. Nur zwei Tage später musste ein Radfahrer wegen eines auf dem Radweg parkenden Autos auf die Straße ausweichen und verletzte sich dort schwer. Wäre der Wagen zügig abgeschleppt worden, wäre der Unfall nicht passiert.
Radwende Bochum erwartet im Bereich der Hans-Böckler-Straße schnelles Handeln seitens der Stadt. „Die Gestaltung der Hans-Böckler-Straße ist absolut fahrradfeindlich und muss zeitnah verändert werden. Von einer Verpflichtung der Stadt durch die Mitgliedschaft in der AGFS, der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte, der die Stadt 2016 beigetreten ist, ist in unmittelbarer Nähe des Rathauses leider nichts zu sehen. Dabei lassen sich auch ohne bauliche Veränderungen Schutzmaßnahmen einleiten, z. B. durch mehr Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt – und konsequentes Abschleppen. Nur so wird der Radverkehr auch für mehr Verkehrsteilnehmer attraktiver.«
Schlimm genug, aber es geht auch um die zugeparkten Gehwege, da kennen die Autofahrer
wohl gar keine Hemmungen mehr, in unserem Stadtteil (Langendreer) ist das jedenfalls so. Und
was das Schild ‚Zone 30‘ bedeutet scheint weitgehend unbekannt, insbesondere vor Schulen.
Welche Automarke / Fahrzeugtyp den Radfweg blockiert ist doch weitestgehend unwichtig!
Ab Januar 2020 ist das Bußgeld für Parken auf Radwegen auf 70,- Euro erhöht worden. Zusätzlich gibt es dafür 1. Punkt in Flensburg. Was passiert wenn Radfahrer*innen beobachtete Ordnungswidrigkeiten per Foto dokumentieren und in einer Polizeiwache zur Anzeige bringen ? Wenn solche Anzeigen häufig gestellt werden entsteht ein soziales Klima das zur Verhinderung des Parkens auf Radwegen beiträgt. ___ Sozialverhalten und eine Meinung wird anerzogen.