Sonntag 20.10.19, 19:16 Uhr

Friday for Peace – Soli-Rave für Rojava


Fridays for Future hatte am Freitagabend unter dem Motto „Friday for Peace – Soli-Rave für Rojava“ zur Demonstration aufgerufen. Erstmals waren die in Bochum kürzlich gegründeten Students For Future dabei. Um 17:30 Uhr sollte es am Hauptbahnhof losgehen. Daraus wurde nichts. Die Polizei erklärte, dass aufgrund der Thematik „Einmarsches der Türkei in Nordsyrien“ eine erhöhte Gefahrenlage vorläge. Es dauert fast eine Stunde bis die angeforderte Hundertschaft einsatzbereit war. Bis dahin wurde die Wartezeit überbrückt mit Hintergrundinformationen zu dem, was aktuell in Rojava passiert:

Rojava, eine demokratische Föderation im Norden Syriens bietet Raum für Kurd*innen, denen ein eigener Staat verweigert wird. Die Menschen dort waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass Teile Syriens vom IS befreit wurden. Dort ist nun Raum für Menschen aller Kulturen. Seit 2012 lebt die Bevölkerung dort unabhängig und organisiert sich nach den Prinzipien der Basisdemokratie, der Frauenbefreiung und der Ökologie. Im Rahmen des Projekts Make Rojava Green Again werden die vom Krieg zerstörten Gebiete aufgeforstet, Energie wird nachhaltig bezogen und in allen Lebensbereichen wird Umwelt großgeschrieben. Doch dieses Projekt ist akut bedroht. Nachdem bereits letztes Jahr einzelne Kantone Rojavas besetzt wurden, hat die Türkei nun – auch mit deutschen Waffen – eine Invasion gestartet, auch mit vielen Mitteln der ökologischen Kriegsführung. Friday for Future Bochum erklärte seine Solidarität mit der FfF Gruppe in Rojava und allen Menschen, die vom Krieg und seinen Folgen betroffen sind: „Wir verfolgen das gleiche Ziel wie die Menschen in Roiava: Einen Systemwandel hin zu globaler Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Vielfalt und Solidarität. Auf dem Weg dorthin brauchen sie und wir sehr viel Ausdauer, Zusammenhalt und Optimismus.“
Von Seiten der Polizei hieß es, dass der große Einsatz dem Schutz der Demonstration diene und dass vorgesehene Redebeiträge zum Thema Einmarsch der Türkei nach Nordsyrien bitte nicht am Ort der Zwischenkundgebung im Bermuda-Dreieck gehalten werden sollen, da es hier zu kritischen Situationen kommen könnte. Nach umweltpolitischkritischen Beiträgen am Engelbertbrunnen – unter stetiger Beobachtung der Bereitschaftspolizei – ging es dann zum Platz vor dem Mandragora, wo nach weiteren Redebeiträgen der Abend mit dem angekündigten Soli-Rave für Rojava enden sollte.