Das Projekt „RUB bekennt Farbe“ lädt am Donnerstag, den 16.5. um 18 Uhr im HZO 80 in der Ruhr-Uni zu einem Vortrag von Wolfgang Dominik zum Thema „Psychologie des Faschismus“ ein: »Am 8. Mai 1945, von der Mehrheit der Westdeutschen Niederlage, Katastrophe, Untergang genannt, war Deutschland plötzlich ein Land von Widerständler*innen gegen den Faschismus. Keine(r) hatte da mitgemacht! Keine(r) hat was gewusst von den einmaligen deutschen Verbrechen! Hitler war es! und der ist ja tot! Aber ganz so konnte es nicht gewesen sein! Die Legende behauptet eine Stunde Null. Eine fromme Lüge. Der Referent wird versuchen, einige wichtige psychologische Aspekte der Massenwirksamkeit der Ideologien, die den Faschismus (auch) kennzeichneten, darzustellen. Sein Ansatz wird von der Kritischen Psychologie ausgehen, die das menschliche Individuum nicht im luftleeren gesellschaftlichen Vakuum sieht, sondern bestimmt durch die ökonomisch-politischen Rahmenbedingen. Die den Faschismus ermöglichenden ökonomischen Strukturen, Rahmenbedingungen, Ideologien, Personen, kollektiven Mentalitäten verschwanden nicht über Nacht, sondern blieben für die Westzonen und die BRD weiterhin bestimmend. Gleichzeitig wirft dieser Ansatz ein Licht auf die Erfolge faschistischer Parteien und Organisationen heute.
Der Referent ist Wolfgang Dominik, Mitglied der VVN-BdA, GEW und DFG/VK. Er war ca. 30 Jahre Lehrer für Geschichte, Soziologie, Psychologie und Religionskritik an Abendgymnasien und ca. 30 Jahre Lehrbeauftragter an der Uni Dortmund. Er hat in Wuppertal, Bielefeld, Heidelberg und Bochum, als die RUB aus GA und GB bestand, studiert. Seit seinem politischen Geburtstag am 2. Juni 1967 ist er in antifaschistischen und antimilitaristischen Organisationen engagiert.«