Dienstag 07.05.19, 18:02 Uhr

Kulturrevolution von
rechts in Osteuropa?!


Die Antifaschistische Linke Bochum lädt am Dienstag, den 14. 5. um 19:00Uhr im Sozialen Zentrum zu einem Vortrag ein zum Thema: „Kulturrevolution von rechts in Osteuropa?!“: »Nachdem Erfolg der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PIS) im Jahr 2015 kam es in Polen zu drastischen Veränderungen, nicht nur auf politischer und sozialer sondern vorallem auch auf kultureller Ebene. Staatliche Medien und Gerichtswesen werden von Rechtspopulisten bestimmt. Die jetzige Regierungsmehrheit kooperiert offen mit Akteuren der außerparlamentarischen extremen Rechten. Verbindende Elemente sind unter anderen ein vorallem antikommunistisch beeinflusster Geschichtsrevisionismus und xenophobe Abschottungspolitik. Gemeinsame Vision ist ein autoritäres Gesellschaftsprojekt christlicher Prägung im Rahmen einer ethnisch bestimmten (Volks-) Gemeinschaft. Das polnisch-ungarische Modell dient als Inspirationsquelle und hat eine starke Wirkung auf sämtliche rechtspopulistischen Bewegungen in Westeuropa wie der Pegida Bewegung in Deutschland oder der österreichischen Regierungskoalition aus FPÖ und ÖVP.
Der wichtigste Akteur der schwachen Opposition ist die stark von neoliberalen Ideen geprägte Koalition aus der ehemaligen Regierungspartei (Bürgerplattform [PO]) und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Linksradikale Kräfte befinden sich weitesgehend in der Isolation und sind dementsprechend kaum wahrnehmbar. Da es zu erwarten ist ,dass die seit einigen Jahren besorgniseregenden Entwicklungen in Osteuropa nicht über Nacht verschwinden werden sondern ganz im Gegenteil zunehmend an Fahrt gewinnt ist es dringend notwendig über Gegenstrategien zu reden und sich auszutauschen.

Gehalten wird der Vortrag von “PostKom”. PostKom versteht sich als eine Plattform verschiedener Aktivist*Innen und Interessierter, die in postkommunistischen Ländern Ost- und Südeuropas solidarisch aktiv sind und emanzipatorische linke Gruppen unterstützen. Ziel ist es politische und soziale Themen des postkommunistischen Raumes in den Fokus zu stellen und aktive und interessierte Menschen miteinander zu vernetzen, sowie zum Austausch anzuregen. Dafür ist ein regelmäßiger PostKom Tresen in Berlin geplant, der auch zur Präsentation von aktuellen Projekten genutzt werden kann.

Des Weiteren veranstalte PostKom Vorträge und Informationsabende zu relevanten Themen und beleuchten die Berichterstattung aktueller Ereignisse vor Ort. Wieso Solidarität mit emanzipatorischen/ linken Gruppen im postkommunistischen Raum? Aktivist*Innen der Region sind mit finanziellen und politisch prekären Bedingungen konfrontiert. Dazu gehören schwerpunktmäßig: Politischer Rechtsruck, neoliberaler Ausverkauf + wenig soziale Absicherung, Korruption, Antiziganismus, Umweltverschmutzung, Antifeminismus, Homophobie, Antikommunismus, Nationalismus, eingeschränkte Pressefreiheit etc.«