Das Netzwerk »Stadt für Alle« lädt am Samstag den 4. Mai um 14.00 Uhr zur Glocke am Rathaus ein, um gemeinsam zu einem erneuten Rundgang durch die Innenstadt zu starten. Dabei soll es zum einen darum gehen, über die Privatisierungs- und Umgestaltungspläne der Stadt zu informieren. Zum anderen wird »Stadt für Alle« eigene Ideen zur Entwicklung der Flächen zwischen Rathaus und Appolonia-Pfaus-Park vorstellen und diskutieren, welche weitern Wünsche oder Gestaltungsideen die Bochumerinnen und Bochumer haben.
„Wir als Netzwerk sind das Gelände bereits ein paar Mal abgegangen und uns sind dort viele Ideen gekommen, wie man die Flächen gestalten könnte“, so Rainer Midlaszewski vom Netzwerk »Stadt für Alle«. „Wir stellen uns vor, dass dort günstiger Wohnraum und Flächen entstehen, die für viele Bochumerinnen und Bochumer nutzbar sind. So könnte das Gebäude-Ensemble aus Musikschule und Gesundheitsamt zu einem Campus für soziales Wohnen, Kleingewerbe und öffentliche Einrichtungen umgebaut werden – mit einem Gemeinschaftsgarten mitten im Zentrum der Stadt“, so Midlaszewski weiter. Einen Überblick über die ersten Ideen des Netzwerkes sind auf der Karte erkennbar.
Das Netzwerk will den Rundgang auch nutzen, um mit weiteren interessierten Bochumerinnen und Bochumern ins Gespräch zu kommen und gemeinsam darüber nachzudenken, wie die Fläche so gestaltet werden kann, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger etwas davon haben.
„Voraussetzung dafür ist, dass das Gelände nicht privatisiert wird“, meint Kirsten Heining von »Stadt für Alle«. „Wir stellen uns eine Vergabe nach Erbbaurecht vor.“ Daher freue sich das Netzwerk, dass auch Oberbürgermeister Thomas Eiskirch mittlerweile von einer Vergabe nach Erbbaurecht spricht, wie auf dem WAZ- Forum Politik am 21. Februar dieses Jahres, so Heining weiter.
Mit dem Rundgang möchte das Netzwerk »Stadt für Alle« auch deutlich machen, dass der nun abgeschlossene Beteiligungsprozess zum ISEK (»Bo wird Bäm«) nicht ausgereicht hat, um Eckpunkte für eine Entwicklung dieser Flächen demokratisch zu ermitteln und wichtige Entscheidungen, wie zum Beispiel die geplante Privatisierung der Grundstücke und Gebäude, im ISEK-Verfahren überhaupt nicht zur Disposition standen. Das Netzwerk fordert einen echten Partizipationsprozess, der über den bisherigen weit hinaus geht.
„Wir sind daher gespannt, zu hören, was die Interessierten für Ideen haben und wie wir gemeinsam die vielfältigen Chancen aufzeigen können, die in den Flächen stecken, wenn sie in kommunaler Hand bleiben. Außerdem wollen wir dadurch aufzeigen, dass es sich lohnt und quasi unumgänglich ist, die Bürgerinnen und Bürger Bochums bei der Umgestaltung der Flächen mitbestimmen zu lassen“, meint Kirsten Heining.