Donnerstag 04.04.19, 12:57 Uhr

Abschiebung & Menschlichkeit


In der Berichterstattung über die unmenschliche Abschiebepraxis der Bochumer Ausländerbehörde ist bedauerliche Weise ein Leserbrief eines unserer Lieblingsleser nicht zeitnah veröffentlicht worden. Er weist auf einen Erlass von NRW-Integrationsminister Stamp hin, in dem die Lügengeschichte der Stadt Bochum, sie hätte keinen Handlungsspielraum gehabt und abschieben müssen, entlarvt wird. Der FDP-Minister will als ordentlicher Wirtschaftslobbyist „nützliche“ Flüchtlinge vor Abschiebungen bewahren. Von einer rot-grün regierten Stadt erwarten einige unentwegte OptimistInnen, dass auch rein menschliche Gesichtspunkte die Stadt davon abhalten könnten, brutal abzuschieben. Alle in der Begleitung und Unterstützung von Geflüchteten aktiven Menschen in Bochum erleben ständig, dass es im Ausländeramt sehr menschliche Beschäftigte, kleine Arschlöcher und große Arschlöcher gibt. Sie haben große Ermessensspielräume. Wenn der Oberbürgermeister und sein Verwaltungsvorstand es wollten, könnten sie humanitäre Maßstäbe für den Umgang mit Geflüchteten durchsetzen.