Samstag 30.03.19, 21:21 Uhr
Entlassung von Stephan Heimrath gefordert

Danke Bochum!


Die Kulturfabrik Bochum schreibt: »Am vergangenen Donnerstag, den 28.03.2019, wurde ein Mitarbeiter der Badalona Bar mit seiner Frau und seiner Tochter nach Bangladesch abgeschoben. Dies ist aus unserer Sicht ein Skandal! Wir sind schockiert und empört von der Abschiebung unserer Bekannten und Freunde durch die Stadt Bochum. Ähnlich wie der Flüchtlingsrat NRW sind wir der Meinung, dass in diesem Fall nicht alle Möglichkeiten genutzt wurden, um die junge Familie vor der Abschiebung zu schützen und ihr so die neue Heimat zu erhalten. Für uns passt es nicht zusammen, dass Bochum sich einerseits als eine weltoffene Universitätsstadt präsentiert und anderseits ihre Spielräume und Möglichkeiten nicht ausnutzt, wenn es um das Wohl ihrer Bürger*innen geht. Denn auch ohne staatliches Papier ist diese Familie für uns ein Teil von Bochum. Sie waren neue Bürger*innen dieser Stadt, die hier vor allem nach Sicherheit und einer für sie klaren Perspektive suchten. Diese Hoffnung wurde ihnen nun genommen.

Es ist Zeit, dass unsere Behörden umdenken. Den Ruf einer weltoffenen Stadt erwirbt man sich nicht durch Werbetafeln und pathetische Reden, sondern durch eine Politik der Sicherheit gegenüber denjenigen Menschen, die hier ein Zuhause suchen. Dies kann nur durch einen Wandel in der städtischen Verwaltung geschehen. Wir brauchen eine Verwaltung, die sich an dem Wohl der Bochumer*innen orientiert und nicht als williger Erfüllungsgehilfe einer inhumanen Abschiebungspolitik handelt.
Wir fordern, dass die Stadt Bochum alles in ihrer Macht stehende vornimmt, um ihrem Selbstbild einer weltoffenen Stadt gerecht zu werden. Die Stadt Bochum muss all ihre Möglichkeiten ausschöpfen, um unseren Freund und seine Familie zurück nach Bochum zu holen. Weiterhin fordern wir, dass Bochum sich in Zukunft nicht mehr an solch einer unmenschlichen Abschiebepraxis beteiligt.
Als ersten Schritt für das Umdenken in der Bochumer Verwaltung fordern wir die Entlassung von Stephan Heimrath, Leiter des Einwohneramtes und somit Verantwortlicher für die Abschiebung unseres Freundes.«