Sonntag 17.03.19, 09:35 Uhr

Film: Revolución von Steven Soderbergh 1


Der Filmclub der Humanitären Cubahilfe zeigt am Donnerstag, den 21. 3. um 19:00 Uhr im Bahnhof Langendreer den ersten von zwei Filmen über Che Guevara. Mit dem zweiteiligen Film „Che“ bewahren der US-amerikanische Regisseur Steven Soderbergh und sein Hauptdarsteller Benicio Del Toro den Revolutionär Che Guevara davor, zum alles- und damit zum nichtssagenden T-Shirt der Geschichte zu werden. Aus der Ikone Che wird wieder eine historische Person. Der erste Teil nimmt sich die Eroberung Kubas durch Fidel Castro von 1956 bis 1959 vor, der zweiteTeil „Che – Guerilla“ widmet sich dem tödlich endenden Versuch, die erfolgreiche kubanische Revo-lution 1966 -1967 für Bolivien zu wiederholen. Hollywood verfilmt gerne Revolutionen, aber die Traumfabrik besteht auf Melodramen:

Irgendwann zerbricht der idealistische Revolutionär an den Realitäten von Politik und Ökonomie, am Ende ist er tot, gebrochen oder depressiv, und die Revolution hat nichts gebracht; Soderbergh hingegen macht zwei Filme, eine Revolution gelingt, eine scheitert.
Ein Film über Revolutionen als harte Arbeit: Sie erfordern strategische Cleverness, taktische Beweglichkeit,  die  Verlässlichkeit  aufeinander  abgestimmter  Bewegungen,  größtmögliche  Disziplin  und größtmögliche Autonomie. Aber: eine Revolution kann immer am Gegner und an sich selbst scheitern.
Mit einer Einleitung und anschließender Diskussion mit Rainer Vowe.


Ein Gedanke zu “Film: Revolución von Steven Soderbergh

  • Theo

    „Der erste Teil nimmt sich die Eroberung Kubas durch Fidel Castro von 1956 bis 1959 vor…. “

    Bingo, …da fällt mit nur Bertholt Brecht zu ein: Als Hannibal über die Alpen zog, hatte er nicht wenigstens einen Koch dabei?

    So schreibt sich halt in der Bochumer Provinz die autoritär-kommunistische Geschichte. Weitere Verdrehungen und Auslassungen sind zu befürchten. Es gibt sie halt immer noch, oder besser immer wieder. Den autoritär-patriachalen Mythos, das Geschichte von Einzelnen, meist „großen“ Männern, gemacht wird.

    All die anderen, die bei der Revolution Cubas tätig waren, ihr Engagement, ihre Ziele, ihr Leben, ihr Sterben in Baptistas Folterkellern, usw. die sind halt Kulisse für große Männer wie Ernesto Che Guevara und Fidel Castro. Und bürgerliche Opposition, Sozialisten, Anarchisten, etc.p.p.. und ihr Beitrag zur Zerschlagung des diktatorischen Regimes gibt es hier nicht

    So what – wir haben doch jetzt Revolutions-Icons, wie die Christen ihren Jesus Christus. Da heißt es „Glaube und Gehorche!“ Upppps,sorry bin ich doch bei dem Sozialisten Benito Mussolini gelandet und der ist ja bekanntlich ….

    Aber man hat sie ja auch auf der Linken, jene Diktatoren und Regime, jene Gulags und Lager. Aber darüber wollen diese Spielart der Linken nicht reden. Wie und warum es dazu kam, wer hier Verantwortung trägt, welche ideologischen Grundlage dieser Terror hatte und hat. Lieber Che, egal was er auch an Verbrechen an den eigenen Genossen begangen hat, als Mythos aufrecht erhalten. Denn ein Mythos kann Kraft entfalten. „Ein Mythos kann nicht widerlegt werden, da er im Grunde das gleiche ist, wie die Überzeugungen einer Gruppe, da er der Ausdruck der Überzeugungen in der Sprache der Bewegung ist, und da es folglich nicht angeht, ihn in Teile zu zerlegen.“
    Und so wären wir bei George Sorel und der war bekanntlich ein Lieblingsautor dieses Benito Muss … Jetzt kommen wir schon wieder bei diesem Italiener raus, verdammt.

    Naja, stay tuned to the revolution and: don`t believe the hype!

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