In der Planung des Bochumer Bündnis gegen Rechts für das neue Jahr laufen die Vorbereitungen für zwei Gedenktage, eine große traditionelle und eine interaktive Ausstellung: Am 27. Januar wird ähnlich wie im vergangenen Jahr am internationaler Holocaust-Gedenktag an die Opfer des Faschismus gedacht. Am 8. Mai – dem Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus – findet der traditionelle Rundgang auf dem Hauptfriedhof statt. Mit der Ausstellung „Die Rosenburg“ soll daran erinnert werden, wie reibungslos die Kontinuität der höchsten Mitarbeiter im Justizministerium vom Faschismus zur Adenauer-Ära verlief. Am letzten September-Wochenende wird schließlich ein Projekt vorgestellt, das engagierte Menschen in den Mittelpunkt stellt, die Widerstand leisten und sich für Menschenrechte einsetzen. Partner ist die Fritz-Bauer-Bibliothek.
Internationaler Holocaust-Gedenktag
Der 27.Januar ist der „internationale Holocaust-Gedenktag“. An diesem Tag vor 74 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz und die letzten Überlebenden durch die Rote Armee befreit. In Bochum wird am 26.Januar an die Opfer der rassistischen Vernichtungspolitik des deutschen Faschismus gedacht. Auf Transparenten werden die Namen der Frauen und Männer gezeigt, die aus Bochum in die Vernichtungslager deportiert und dort ermordet wurden und es werden ihre Namen mit den übrigen biographischen Daten verlesen.
8.Mai – der Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus:
Der 8.Mai ist der Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus – und nicht der Tag der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. In Bochum sind auf dem Freigrafendamm Hunderte sowjetischer Soldaten, ZwangsarbeiterInnen, und Kriegsgefangene beerdigt worden. Es gibt Grabstellen von Gegnern des Hitler-Faschismus und von Gegnern der Diktatur aus kirchlichen, sozialdemokratischen und kommunistischen Organisationen. Der Rundgang erinnert an ihr Schicksal und ihre Geschichte und an die von ihnen geleistete Opposition und Gegenwehr.
Ausstellung „Die Rosenburg“
2012 setzte das Bundesjustizministerium eine wissenschaftliche Kommission ein, die den Umgang der Behörde mit der NS-Vergangenheit in den Anfangsjahren der Bundesrepublik erforschen sollte. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist u.a. die Rosenburg-Ausstellung, die das „Bundesjustizministerium im Schatten der NS-Vergangenheit“ zeigen soll. Im Zentrum der Ausstellung stehen die NS-Vergangenheit der beschäftigten Mitarbeiter des Ministerium, die personellen und sachlichen Kontinuitäten, sowie der Umgang mit „Amnestie“ und „Verjährung“. Diese Ausstellung werden wir in Bochum in diesem Jahr zeigen. Die Zustimmung des Präsidenten des Landgerichts liegt dazu vor, der Ausstellungsort ist das neue Justizgebäude am Ostring. Die Ausstellung ermöglicht eine kritische Debatte darüber, wie es möglich war, dass Juristen aus der Zeit des Faschismus bruchloss in die neuen demokratischen Institutionen übernommen wurden und ob es dazu keine Alternative gab. Wer hatte Interesse daran, dass die Nazi-Juristen weiter Recht sprechen konnten? Eine Veranstaltungsreihe wird die Ausstellung begleiten.
Die interaktive Fritz-Bauer-Bibliothek
Das Bochumer Bündnis gegen Rechts plant in Zusammenarbeit mit der interaktive Fritz Bauer Bibliothek (FBB) einen Workshop und einen mehrwöchigen Kurs zum Thema Widerstand und Menschenrechte. Die FBB versteht sich als ein lebendiges Archiv von Geschichten des Widerstands und Überlebens. Sie vereint die Erfahrungen von Personen, die weltweit gegen Unfreiheit, Nationalismus, Rassismus und Menschenrechtsverletzungen kämpften und heute darum kämpfen. Der Workshop in Bochum findet am letzten September-Wochenende 2019 in Bochum statt ist das Pilotprojekt der FBB für eine Serie von Workshops in den nächsten Jahren in Deutschland und in europäischen Nachbarländern.
Hallo aus der Info zum Holocaust-Gedenktag geht leider nicht hervor wann und wo Treffen ist. Bitte um benachrichtigung.