In Herne kämpft die sehr rege Bürgerinitiative “Dicke Luft†gegen den Betrieb bzw. gegen die geplante Betriebserweiterung einer Giftmüllverbrennungsanlage an der Stadtgrenze zu Bochum. Da bekanntlich Giftwolken nicht an der Stadtgrenze halt machen, dürfte es besonders für LeserInnen in Hofstede und Riemke interessant sein, was vor ihrer Haustür passiert. Die BI schreibt: »Die Bürgerinitiative „Dicke Luft“ feiert am 13.12.2018 ihren ersten Geburtstag. Es hat sich gezeigt, dass die Gründung notwendig war. Es war ein bewegtes Jahr. Politisch, technisch und juristisch hat die Arbeit der BI Wirkung gezeigt. Dazu erklärt Gerhard Kalus, Sprecher der BI: „Aufgrund von umfangreichen Aktivitäten der BI konnte die Genehmigung des 22. Änderungsantrags der Fa. SUEZ nun nicht mehr so schnell und geräuschlos durchgeführt werden, wie es sich die Bezirksregierung Arnsberg und die Firma gewünscht hatten.
Gleich zum Anfang des Jahres ist es uns gelungen, eine Resolution auf den Weg zu bringen, in der sich alle Fraktionen im Rat der Stadt gegen den Standort in unserer Stadt aussprechen. Der Evangeli-sche Kirchenkreis Herne und das katholische Dekanat Emschertal haben ebenfalls Unterstützungsbe-schlüsse gefasst.
Durch kritische Rückfragen von BI-Mitgliedern und aus der Bevölkerung wurden die Genehmigungs-unterlagen und der Betrieb intensiv geprüft. Das Verfahren zog sich in die Länge, nach unseren Einga-ben wurde der Zaun um das Firmengelände erneuert und eine Ausnahme für erhöhte Stickoxidemis-sionen wurde zum ersten Mal befristet.
Wir konnten erreichen, dass die Anlieferung des übelst stinkenden Sondermülls aus Italien gestoppt wurde und haben aufgedeckt, dass Giftmüll aus ganz Europa nach Herne kommt. Als großen Erfolg werten wir auch, dass auf unsere Initiative der Rat der Stadt einstimmig beschlos-sen hat, ein wirksames Geruchsgutachten im Umfeld der Anlage einzufordern.
Von Beginn an gab es eine enge Zusammenarbeit mit dem BUND in Herne. Der BUND-NRW war als Einwender berechtigt, gegen die 22. Änderungsgenehmigung der Bezirksregierung zu klagen. Über-zeugt davon, dass eine Erweiterung der SUEZ Anlage die Belastungen der Herner Bevölkerung dras-tisch erhöhen wird, hat der BUND-NRW am 05.09.18 beim OVG Münster die Klage eingereicht. Für die Finanzierung der Klage ist die BUND-Kreisgruppe Herne auf Spenden angewiesen. Die BI unter-stützt die Kreisgruppe nach Kräften dabei, Spenden zu sammeln.
In der Kürze der Zeit ist es noch nicht ganz gelungen, die erforderlichen 15 bis 20 Tausend Euro zu erreichen, aber dank der grandiosen Unterstützung aus der Bevölkerung sind wir sicher, dass wir es schaffen werden. Wir bedanken uns hiermit schon einmal recht herzlich bei allen aktuellen und zu-künftigen Spenderinnen und Spendern. Wir werden auch in der Zukunft mit Unterstützung von vielen Menschen daran arbeiten, dass so eine gefährliche Anlage aus unserer Stadt verschwindet, damit sich die Lebensqualität für alle verbessert.“«
Mittwoch 12.12.18, 16:07 Uhr