Montag 02.07.18, 21:38 Uhr

Anzeigengeschäfte der Grauen Wölfe 3


Die rechtsextreme Türkfederasyon – die Dachorganisation der Grauen Wölfe/MHP in Deutschland – hatte mit dem abgebildeten Plakat für ein “Frühlingsfest” am 5. und 6. Mai auf dem Otto Wels Platz, dem Bahnhofsvorplatz in Dahlhausen geworben. Näheres. Eine Reihe von Firmen, Geschäften und Dienstleistungsbetrieben hat das Ganze mit Werbeanzeigen auf dem Plakat unterstützt. Das Bündnis gegen Rechts hat deshalb in einem Brief die Geschäftsleute darüber informiert, wen sie durch die Werbung finanziell unterstützt haben. Ein Geschäftsinhaber hat in seiner Antwort erwartungsgemäß dargestellt, dass er von den Türk-Vertretern hereingelegt worden sei. Von Türkfederasyon sei nie die Rede gewesen. Er distanziere sich in aller Form von derartigen Organisationen und hofft, dass die politischen VertreterInnen vor Ort derartigen Machenschaften endlich entgegentreten. Das Bündnis gegen Rechts hat auch einen Brief an die Bezirksvertretung Südwest geschickt.
Die LokalpolitikerInnen weigern sich mehrheitlich auch nur wahrzunehmen, dass es in Dahlhausen ein gravierendes Nazi-Problem gibt. Da aus dem parlamentarischen Raum nicht viel erwartet wird, will das Bündnis in Dahlhausen erneut aktiv werden. Ende 2011 war mit einer Zeitung in Dahlhausen über die Grauen Wölfe informiert worden.


3 Gedanken zu “Anzeigengeschäfte der Grauen Wölfe

  • Lothar

    Ojeh,
    the same produce like the last year James.

    Schon vor einigen Jahren verteilte das BgR diese „Zeitung“, die vor allem aus jeder Menge personalisierter Eigenwerbung für politische Gestalten aus ihren Reihen besteht.
    Bei den Dahlhausener Antifaschist*innen stieß dabei die selbstherrliche Art und Weise der Aktionsform des BgR nicht gerade auf Gegenlieben.

    Jahre später – es hat immer noch die Probleme mit den türkischen Nazis in Dahlhausen. Fragen: Was geschah seit dem gegen die „Grauen Wölfe“ in Dahlhausen? Und hat diese Zeitung damals etwas gebracht? Anscheinend nichts.
    Aber macht auch Nichts. Man(n) setzt halt nen Foto auf bo-alternativ, verliert drei Sätze dazu und holt den Ladenhüter wieder aus den Karton.
    Diese konservative und oberflächliche Art sich antifaschistisch gebender Politik in Bochum wundert einem mittlerweile nicht mehr – aber ärgerlich sind solche Augenwischer-Geschichten schon, suggerieren sie doch Informiertheit und Aktivismus, wo Rat- und Tatlosigkeit dominieren.

  • Heinrich K.

    zum Leserbrief von Lothar:

    Ohje, ich glaub es hackt !! Da kümmern sich Leute seit Jahren drum, die faschistischen Inhalte der Grauen Wölfe und deren Aktivitäten zu bekämpfen und müssen sich dann so einen Käse reintun. Statt in Schulen, Vereinen, Gremien, Betrieben und Fußballplätzen auf die Gefahren der GW und Türkfederasyon hinzuweisen und deren Einfluss einzuschränken (was vielfach schon nicht mehr so einfach ist) sitzt Lothar am Schreibtisch und kritisiert das, was andere an der Schüppe seit Jahren tun. Schäbig !!!
    Beispiel: Die Zeitung hat in den Schulen und Einrichtungen im Bochumer Südwesten und in Hattingen viel Zustimmung durch Information und Stellungnahme gefunden. Ob die Stellungnahme einiger politischer und gewerkschaftlicher Vertreter/Innen eher billige „Selbstdarstellung“ oder eher wichtige Positionierung gegenüber dieser Art von Migrantengruppen war, kann Lothar sicherlich nicht beurteilen. Wer nix mit den Leuten vor Ort zu tun hat, muss ja mit den perversen Anschuldigungen ein Ausländerfeind zu sein, weil man gegen die GW ist, nicht umgehen.
    Einfach nur schäbig !!!
    Heinrich K.

  • Lothar

    Tja Heinrich,
    der Schreibtisch ist selten mein zu Hause. Und die Urteile über das Vorgehen des BgR stammen nicht von mir, sondern direkt von der Akteuren*innen aus dem Stadtteil. Und da wir schon vor 20 Jahren gegen die „Grauen Wölfe“ in Bochum und Dahlhausen Veranstaltungen und Kampagnen gemacht haben, ist – nicht nur aus diesem Grund – eine Beurteilungsfähigkeit gegeben.

    Die „Strategie“, die man sich vor Ort gegen die türkischen Nazis und ihre Jugendarbeit hat einfallen lassen, lasse ich hier mal weg. Denn dann würden sich noch mehr Leute über die „Weitsicht“ in der Arbeit gegen die „Grauen Wölfe“ wundern. Die, die es direkt im Stadtteil angeht, werden sich vermutlich schon lange über diverse Strategen und ihre Aktionen ärgern.

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