Dienstag 22.05.18, 17:02 Uhr

„Bis zu 1.320 € für Eiskirchs Gigabit-City!“ 1


Pressefoto der Stadt Bochum mit OB Eiskirch (grau) und (v.l.n.r.) den Chefs von Stadtwerken. Unitymedia und Wirtschaftsministerium NRW

„Für die Pläne von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Bochum zur `Gigabit-City´“ zu machen, sollen vor allen die Bürgerinnen und Bürger der Stadt hohe Kosten und Lasten tragen“, kritisiert die Soziale Liste und schreibt weiter: »Zur Zeit werben die Unternehmen unitymedia und Stadtwerke mit Prospekten und Internet-Mails für die Produkte „2play Fly 1000″, „Fly 400“ und „Jump 150“. Alle 3 versprechen ein schnelles Internet, inklusive WLAN und Telefon-Flatrate. Die Kosten für die Produkte sind erheblich. Nach Ablauf der Lockangebote („Einführungsangebot: Nur für Bochumer!“) fallen für die „FLY 1000“ jährliche Kosten von 1.320 € an, für die „FLY 400“ jährlich 540 € und die „Jump 150“ 420 €.

Derart hohen Kosten hat Oberbürgermeister Thomas Eiskirch bei der Vorstellung der Vorhaben vor einem Jahr verschwiegen. Den Wunsch von vielen nach einem schnelleren Internet nutzte der OB vielmehr zu publicityträchtigen Schlagzeilen und Auftritten.

Neben den hohen Kosten sieht die Soziale Liste auch eine Tendenz zu einer 3 Klassen (Internet-) Gesellschaft. Diejenigen, die sich ein teures schnelles Internet leisten können, diejenigen die sich die neuen Kosten nicht leisten können und in der Internet-Warteschlange landen und diejenigen die sich diese digitale Welt gar nicht mehr leisten können. Im Hartz IV-Satz sind z. B. für „Nachrichtenübermittlung“ (Post, Telefon, Fernsehen, Internet) lediglich 37,20 € vorgesehen.

Ebenso kritisiert die Soziale Liste die einseitige Bevorzugung des Unternehmens unitymedia durch die Stadt Bochum. Der Konzern wirbt z. Z. mit der Bochumer „extrabreiten Autobahn“ und schreibt: „Wir setzen damit einen weiteren Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte“. Mit Meilenstein dürfte die hohe Profitrate gemeint sein. Die Soziale Liste sieht darin ein Handeln nach dem Grundsatz, Profit auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger.«


Ein Gedanke zu “„Bis zu 1.320 € für Eiskirchs Gigabit-City!“

  • Livingston

    Das kann so nicht klappen:
    1. Es sind offensichtlich vier Personen von Nöten, um das Kabel für die Internet-Verbindung einzustecken. Damit wären SeniorInnen ohne Hilfe ihrer Enkel restlos aufgeschmissen.
    2. Kabel und Stecker entsprechen keiner mir geläufigen Anschlussnorm: Sie sind auf alle Fälle viel zu dick. Zudem erscheint mir der abgebildete Router ein wenig unhandlich zu sein.
    3. In der auf dem Bild dargestellten Konfiguration wird eine Schleife vom Router zurück zum Router gebildet. Netzwerkverkehr lässt sich auf diese Weise nicht sinnvoll ausleiten.

    Außerdem steht zu Befürchten, dass noch immense Stromkosten für die EndverbraucherInnen draufzurechnen sind und bei massenweiser Nutzung das Bochumer Mikroklima nachhaltig durch die Abwärme dieses Ungetüms belastet wird.

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