Die Antifaschistische Aktion Bochum schreibt: Am Mittwoch, den 29.03.2017 wollte der Westdeutsche Rundfunk den Landesvorsitzenden der AfD Nordrhein-Westfalen, Marcus Pretzell, auf dem Platz des europäischen Versprechens in der Bochumer Innenstadt interviewen. Mit dem AfD-Rassisten sollten Vertreter*innen der „Jungen Europäischen Föderalisten“ (JEF) als pro-europäische Bewegung in den Diskurs treten. Das Team des WDR erschien bereits gegen 16.20 Uhr auf dem Platz und begann sofort, mehrere Kameras aufzubauen, eine Drohne war ebenfalls im Einsatz. Es wurde sofort begonnen, anwesende Antifaschist*innen zu filmen. Um 17.45 erreichte Marcus Pretzell den Platz des Geschehens. Möglicherweise machte sich das WDR Team Sorgen über die körperliche Unversehrtheit ihres Interviewpartners und fuhren Marcus Pretzell im Produktionswagen quer durch die Innenstadt.
Das geplante Interview wurde sofort durch die anwesenden Antifaschist*innen kritisch begleitet. Unter anderem wurden Transparente und Plakate gegen den AfD Bundesparteitag in Köln gezeigt. Der WDR war über diese Art des Protestes sichtlich unerfreut und brach das Interview ab. Marcus Pretzell wurde zwecks Flucht vor den anwesenden Antifaschist*innen in den Transporter des WDR verfrachtet. Um das Interview zu beenden, posierten Pretzell und die selbsternannten Vorzeige-Demokrat*innen vor dem Bergbaumuseum, um weiterhin einen erkennbaren Bezug zu Bochum herzustellen. Natürlich waren auch hier zahlreiche Antifaschist*innen vor Ort, die sich mit Transparenten und Plakaten hinter Marcus Pretzell positionierten, um seine rassistischen Äußerungen auf keinen Fall unkommentiert zu lassen.
Die Aufnahmeleiterin des WDR fühlte sich sehr gestört, dass Antifaschist*innen deutlich machten, dass rassistische Hetze in Bochum keinen Platz hat. Obwohl alle Anwesenden gewaltfreien Protest ausübten, versuchte die anwesende Aufnahmeleiterin mehrmals, den Anwesenden ihr Transparent zu entreißen. Zudem versuchten die Kameramenschen gezielt, die Gesichter der Demonstrierenden zu filmen
Trotz der Übergriffe der Aufnahmeleiterin blieben die Antifaschist*innen standhaft und bei ihrem gewaltfreiem Protest.
Nachdem zur Hilfe gerufene Bullen einen angemeldeten Protest forderten, mussten sich die Demonstrierenden etwa 100 Meter von Geschehen entfernen.
Das Ziel des Protestes war es zu keiner Zeit, Pressearbeit zu verhindern, viel mehr haben wir deutlich gemacht, dass wir es nicht dulden können und werden, wenn Rassist*innen und Faschist*innen eine öffentliche Bühne geboten wird!
Zwar konnte durch den spontanen antifaschistischen Protest Pretzells rassistische und nationalistische Hetze nicht unterbunden, jedoch stark gestört werden. Dem in Bochum gemeldete Marcus Pretzell wurde deutlich gezeigt, dass Bochum ein heißes Pflaster für ihn und seinesgleichen ist. Er und und seine AfD sind in Bochum nicht willkommen!«