Dienstag 31.01.17, 21:11 Uhr

NGG: Limo soll kein Luxus werden 1


Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat vor einer höheren Besteuerung von zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln gewarnt. „Neue Abgaben würden in Bochum einen Großteil der 1.120 Beschäftigten in der Ernährungsindustrie treffen“, sagt Yvonne Sachtje. Die Geschäftsführerin der NGG Ruhrgebiet spricht angesichts neuer Forderungen aus der Politik von einem „falschen Weg“: „Eine ,Genuss-Strafsteuer‘ lässt keine Pfunde purzeln. Kein Übergewichtiger wird durch Steuern schlanker, kein Diabetiker gesünder.“ Es komme vielmehr auf genug Bewegung und den richtigen Ernährungs-Mix an. Und dies könne man den Menschen vermitteln – „schon in der Schule“.
Eine Steuer auf besonders zucker- oder fetthaltige Produkte belaste einseitig Geringverdiener – und die Beschäftigten in der Lebensmittelbranche, so die Gewerkschafterin. Wichtiger als neue Abgaben sei ein „Genuss in Maßen, nicht in Massen“. Auch die Krankenkassen stünden einer Zucker-Steuer mehrheitlich skeptisch gegenüber und setzten stattdessen auf gesundheitliche Aufklärung.
„Wenn die Limo oder Schokolade zum Luxus wird, dann wären in Nordrhein-Westfalen viele Jobs gefährdet“, betont Sachtje. Nach Angaben der NGG sind allein in der nordrhein-westfälischen Zucker-, Süßwaren- und Getränkeherstellung insgesamt rund 25.000 Menschen beschäftigt.


Ein Gedanke zu “NGG: Limo soll kein Luxus werden

  • Jakob Spatz

    Volle Zustimmung, voll Soidarität! Dieses neopuritane Genusskonrolliererei geht voll auf den Sack. Endlich mal eine gewerkschaft, die Selbstbestimmung und das Gute leben nicht nur für ihre Mitglieder, sondern für Alle fordert.

    „Cola light, Bier light – die Leute können einem leid tun“ (Hella von Sinnen)

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